Noah Lyles läuft in Weltjahresbestleistung zum WM-Gold über die 100 Meter. Dabei ist der Sprinter vor allem über die doppelte Distanz favorisiert. Es war der verdiente Lohn nach einer vollumfänglichen Show der letzten Tage.
Es dauerte einige Sekunden, bis Noah Lyles realisierte, was er gerade erreicht hatte. Sekunden vergingen, in denen er sich suchend umblickte, dann breitete er die Arme aus, sprang vor dem Publikum der Leichtathletik-WM in Budapest herum und posierte für die Kameras. Der Sprint-Star aus den USA krönte sich am Sonntag zum neuen 100-Meter-Weltmeister in neuer Weltjahresbestleistung von 9,83 Sekunden. Silber ging an Letsille Tebogo aus Botswana , Bronze holte der Brite Zharnel Hughes.
So war alles angerichtet für Noah Lyles, den Sprintstar aus den USA, dessen größte Stärke vor allem die 200 Meter sind. Bereits vor dem offiziellen Beginn der Weltmeisterschaft an diesem Wochenende strotzte er aber nur so vor Selbstbewusstsein, vollführte auf einer Pressekonferenz Trash Talk der besten Sorte, als er zusammen mit Kerley auf dem Podest saß. Kerley: „ich bin Fred Kerley und das ist mein Titel.
Kerley saß hingegen nach seinem Zieleinlauf bedröppelt auf der Bahn, ging anschließend nahezu wortlos durch die Mixed Zone, sprach nur mit einem TV-Sender. Er sah restlich bedient aus, dieser sonst so selbstsichere Sprinter, der als „Straßenköter“ gilt und das Killer-Gen in sich zu tragen schien. Er galt als absoluter Topfavorit auf den Titel. Bis zu diesem Sonntag.
Stattdessen feierte sein Teamkollege Lyles. Zu diesem Zeitpunkt dürften die beiden Amtsträger der vergangenen großen Meisterschaften schon längst auf dem Hotelzimmer verschwunden gewesen sein.
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