Bei einer vorgetäuschten Kontrolle sollen zwei Beamte einen Autofahrer ausgeraubt haben. Nun kommt es zum Prozess. Die Ermittlungen brachten weitere Vorwürfe gegen Beamte ans Licht.
Eine Kontrolle wurde laut Anklage vorgetäuscht, um einen Autofahrer in eine Falle zu locken und auszurauben: Zwei Polizeikommissare stehen seit Montag vor dem Landgericht. Mehr als 55.000 Euro sollen sie aus dem Wagen eines Geschäftsführers einer Firma für Landschafts- und Gartenpflege erbeutet haben. Mehr als ein Jahr später hörten sie die Anklage schweigend.Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung.
Bülent L.-K. und Mehmet A., 48 und 45 Jahre, sollen seit langem gute Freunde sein. Der eine Hauptkommissar, der andere Oberkommissar. Der Jüngere allerdings sei in Schulden und Geldnot geraten, hieß es im Verfahren. Von Spielsucht war die Rede. Nun lautet die Anklage auf gemeinschaftlichen schweren Raub und gefährliche Körperverletzung.Die beiden Männer sollen am 19. Juli 2023 gegen 22.
Eine Szene wie im Krimi. Der Firmen-Chef sprach als erster Zeuge im Prozess von „großer Angst“. Zuerst sei da ein Mini-Bus mit Blaulicht gewesen. „Ich sollte bei der nächsten Ausfahrt halten.“ Er sei gefesselt worden, man habe seinen Kopf nach unten gedrückt – „ich konnte keine Gesichter erkennen“. Sie hätten ihn zum Mini-Bus gebracht. „Ich mache doch gar nichts“, habe er gesagt. „Dann holten sie Sachen aus meinem Auto.
Zwischen 55.000 und 60.000 Euro sollen sie laut Anklage erbeutet haben, dazu zwei Handys. „Nach einer halben Stunde brachten sie mir ein Papier und sagten, ich hätte Glück gehabt.“ Die Angeklagten sollen ihm ein Sicherstellungsprotokoll in die Hand gedrückt haben, um den Schein einer ordnungsgemäßen Kontrolle zu wahren. Das Protokoll aber sei unvollständig und fehlerhaft gewesen.
Der Geschäftsmann ging zur Polizei, man ermittelte zwei verdächtige Kollegen. Der 63-Jährige sprach bei der ersten Aussage von rund 57.000 Euro, mit denen er unterwegs gewesen sei, um für die Firma Werkzeuge und Geräten aus zweiter Hand zu kaufen. Später sei ihm eingefallen, dass es viel mehr Geld gewesen sei, versteckt im Kofferraum. Von insgesamt 357.000 Euro war die Rede.
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