In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz wurde AfD-Chef Tino Chrupalla mit rechtsradikalen Aussagen von Björn Höcke konfrontiert. Chrupalla distanzierte sich nicht klar von den Äußerungen und flüchtete in Ablenkungen. Das Gespräch zeigt, dass die AfD-Spitze die Äußerungen von Höcke zumindest öffentlich nicht ablehnt.
In der Talkshow von Markus Lanz wurde AfD-Chef Tino Chrupalla mit Aussagen von Björn Höcke konfrontiert. Eine Distanzierung war von ihm nicht zu bekommen. Zwei Wochen vor der Bundestagswahl ist die AfD als zweitstärkste Partei hinter der CDU/CSU im Rennen. Vielleicht trotz, vielleicht aber auch wegen Politik ern wie Björn Höcke . Der Thüringer AfD-Chef vertritt öffentlich rechtsextreme Thesen und gewann damit die Landtagswahl im vergangenen Jahr.
In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz musste sich Chrupalla mit den völkischen Ansichten seines Parteifreunds konfrontieren lassen – und geriet sichtlich ins Schlingern. Zu eigen machen wollte er sich diese offenbar nicht, gleichzeitig sträubte er sich aber auch, sich klar davon zu distanzieren. So entwickelte sich ein Tauziehen zwischen Moderator und Politiker. Lanz ging zu einigen Auszügen aus Höckes Buch 'Nie zweimal in denselben Fluss' über. Beim 'Remigrationsprojekt' werde man 'nicht um eine Politik der wohltemperierten Grausamkeit herumkommen', heißt es da. Zudem ist von 'menschlichen Härten und unschönen Szenen' die Rede: 'Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung, Islamisierung zu widersetzen. Wenn die Wendezeit einmal gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen.'\'Ich weiß, dass Sie sowas nie sagen würden', wandte sich Lanz erneut an Chrupalla: 'Aber dieser Mann, der das schreibt, ist Teil Ihrer Partei.' Der AfD-Chef verwies umgehend darauf, dass diese Aussagen 'in keinem Wahlprogramm' der Partei stünden, es gebe 'andere Probleme in der Republik' – und startete ein Ablenkungsmanöver in Richtung des neben ihm sitzenden Linken-Politikers Gregor Gysi, den er aufforderte, sich mit der Antifa auseinanderzusetzen. 'Sie wollen mich provozieren', beschwerte er sich bei Lanz. So einfach kam der AfD-Politiker jedoch nicht vom Haken. 'Was hält Sie jetzt davon ab, sich von diesen ekelhaften Sätzen von Herrn Höcke zu distanzieren?', fragte der Moderator nach. Chrupalla jedoch wich weiter aus: 'Ich habe diese Aussagen nicht getätigt, warum soll ich mich davon distanzieren?' Und er versuchte erneut, das Gespräch auf Abwege zu führen, fragte Lanz, warum sich dieser nicht von seinem ZDF-Kollegen Jan Böhmermann distanziere. Die Antwort des Moderators: 'Ich bin nicht dessen Vorsitzender.' Sich nun von den Aussagen Höckes abzugrenzen, würde für Chrupalla bedeuten, 'einen Parteikollegen in die Pfanne zu hauen'. So drehte sich das Gespräch im Kreis – doch auch wenn Chrupalla keine eindeutige Position einnehmen wollte, wurde klar: Zumindest öffentlich will die AfD-Spitze nicht auf Abstand zu den Äußerungen von Björn Höcke gehen
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