Aggressiv nach außen, geeint nach innen - so könnte man den AfD-Parteitag nach zwei Tagen zusammenfassen. Die Option auf Macht sorgt zwar dafür, dass sich die Reihen schließen. Von Mäßigung kann aber keine Rede sein.
Aggressiv nach außen, geeint nach innen - so könnte man den AfD-Parteitag nach zwei Tagen zusammenfassen. Die Option auf Macht sorgt zwar dafür, dass sich die Reihen schließen. Von Mäßigung kann aber keine Rede sein.Die AfD will regieren. Noch in diesem Jahr. Im September stehen im Osten Landtagswahlen an, die der Partei eine Option auf Macht bescheren könnten.
Professioneller heißt aber nicht automatisch moderater. Denn inhaltlich hat sich die AfD keineswegs gemäßigt. Man muss nur darauf hören, was die Spitzenleute sagen: Alice Weidel etwa fordert die sofortige Abschiebung von 300.000 Ausreisepflichtigen. Bei solch hohen Zahlen fragt man sich, wie das ohne die von Björn Höcke einst propagierte „wohltemperierte Grausamkeit“ möglich sein soll.
Zunehmender Druck von außen sorgt ebenfalls dazu, dass sich die Reihen der AfD schließen. Auch das macht sich auf dem Parteitag bemerkbar, der inmitten von Massenprotesten anfing. So überbringt Tino Chrupalla trotzig die „frohe Kunde“, wonach in den vergangenen eineinhalb Jahren die Zahl der Mitglieder um mehr als 17.700 gewachsen ist auf aktuell fast 47.000. Im Herbst soll die Marke 50.000 erreicht werden.
Vielleicht ist der aggressive Ton jetzt auch das Alleinstellungsmerkmal, mit dem sich die Rechtspopulisten von dem Bündnis Sahra Wagenknecht abgrenzen. Gerade in Ostdeutschland könnte die neue Partei die AfD genau die Stimmen kosten, die für eine tatsächliche Machtoption nötig wären.
All das zeigt jedenfalls: Eine Professionalisierung der AfD hat mit einer Entteufelung à la Marine Le Pen nichts zu tun. Hat die französische Rechtspopulistin einst ihren eigenen Vater aus der Partei geworfen, um in der gesellschaftlichen Mitte zu punkten, hält die AfD selbst an dem Skandal-Magneten Maximilian Krah fest. Alice Weidel hat auf dem Parteitag deutlich gemacht: Er sitzt auf der Ersatzbank, ist aber nicht aus dem Kader geflogen.
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