AfD-Politiker an Hamburg-Schule: Schüler protestieren, Podiumsdiskussion abgesagt

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Ein geplanter Auftritt eines AfD-Politikers an einer Schule in Hamburg-Eimsbüttel löste Proteste bei Schülern und Eltern aus. Die Schulleitung reagierte darauf und sagte die Podiumsdiskussion ab, um den Schulfrieden zu wahren.

Ein geplanter Auftritt eines AfD-Politikers an einer Schule in Hamburg - Eimsbüttel löste Protest e bei Schüler n und Eltern aus. Der AfD-Bezirkspolitiker Marc Cremer-Thursby sollte an einer Podiumsdiskussion für die Oberstufe des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums (EWG) teilnehmen. Auch andere Parteien, wie die Grünen, SPD, CDU, Linke, FDP und VOLT, hatten ihr Einverständnis gegeben. Doch bereits im Vorfeld erhob sich Widerstand.

Eltern teilten der Schulleitung per E-Mail ihre Bedenken zum AfD-Teilnehmer mit. Sie argumentierten, dass das EWG nicht zum „Schallraum für Lügen, Menschenverachtung und Propaganda“ werden dürfe. Die AfD widerspreche laut den Eltern allem, wofür das EWG stehe, wie die Bekämpfung des Klimawandels und der Kampf gegen Rassismus. Einigen Eltern erschien es besonders problematisch, der AfD in der Nähe des jüdischen Grindelviertels Raum zu geben. Sie forderten die Absage des Gesprächs und meinten, den AfD-Parteiprogrammen mehr Raum zu geben sei „unerträglich“.\Ähnlich empfanden offenbar einige Schüler des Eimsbüttler Gymnasiums. Sie meldeten für Dienstagmorgen um 7.30 Uhr eine Protestkundgebung bei der Polizei an und informierten die Antifa, die mit einem Aufruf hamburgweit zu der Demo einlud. In dem Aufruf wurde als Ziel erklärt, als „Eimsbüttler Schülerschaft und Antifaschist*innen klare Kante gegen rechte Politik“ zu zeigen und „der AfD keine Bühne“ zu geben. Die Schulleitung reagierte daraufhin daraufhin und entschied, die Podiumsdiskussion abzusagen. „Nach vielen Rückmeldungen aus der Schüler*innen- und Elternschaft, dem Elternrat und auch von Kolleg*innen der Schule haben wir jedoch entschieden, die morgige Veranstaltung abzusagen, um den Schulfrieden zu wahren“, schrieb Schulleiter Oke Schröder am Montagnachmittag in einem Brief an die Eltern. Die Schulbehörde gab gegenüber der MOPO ebenfalls eine Erklärung ab: „Es wurde auf Grund der undurchsichtigen Sicherheitslage Gefahr auf dem morgendlichen Schulweg für die Schülerinnen und Schüler der Schule und der umliegenden Schulen befürchtet. Zum Schutz der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte und zur Wahrung des Schulfriedens, wurde die Veranstaltung inzwischen komplett abgesagt.“\Der AfD-Politiker Marc Cremer-Thursby sieht sich in seiner Haltung gegenüber der Antifa bestätigt. Er bezeichnete das Flugblatt als „Hetzschreiben“ und interpretiert es als „Aufruf zur Gewalt“. Cremer-Thursby zeigte sich „besorgt über die Gesundheit der Kinder“ und erklärte gar: „Das Leben der Kinder ist gefährdet“. Er bedauerte die Absage und meinte: „Es wäre bestimmt eine interessante Veranstaltung geworden“, so Cremer-Thursby. Ein Sprecher der Schulbehörde erläuterte, es habe bereits an vielen anderen Schulen in Hamburg ähnliche Veranstaltungen gegeben, ohne dass es zu Zwischenfällen gekommen sei. Die Veranstaltungen im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen auf Bundesebene und in Hamburg würden pädagogisch sowohl vor- als auch nachbereitet. „Unsere Schulen sind hochprofessionell und betten selbstverständlich die Ereignisse, Aussagen und eventuell auftretende Widersprüche solcher Veranstaltungen in den Unterricht ein“, so der Behördensprecher. Schulleiter Oke Schröder hat den Vorfall zum Anlass genommen, um eine Diskussion an der Schule zu führen. „Die Schulleitung hat heute mit dem Schulsprecher*innen-Team und der Gruppe ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ die Gründe zur Absage der Podiumsdiskussion besprochen und mögliche weitere Schritte geklärt, wie die politische Bildung und die demokratischen Grundsätze, für die das EWG steht, in der Schüler*innenschaft noch tiefer verankert werden können. Es ist uns wichtig, auch zu gesellschaftlich aufwühlenden Themen im Gespräch zu bleiben!“ Gleichzeitig stellte Schröder klar: „Am EWG stehen wir für Diversität, Respekt, Zivilcourage und Klimaschutz. Diese Werte sind unabdingbar in unserer Schulkultur verankert.

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