Das Gesundheitswesen ist bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung hinterher. Aktivist H.-Günter Heiden fordert mehr als barrierefreie Toiletten.
Aktivist über Inklusion im Arztwesen: „Es geht um die Regelversorgung“ Das Gesundheitswesen ist bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung hinterher. Aktivist H.-Günter Heiden fordert mehr als barrierefreie Toiletten.
H.-Günter Heiden: Absolut nicht. Für Menschen mit Behinderungen kann ich Ihnen da gleich ein konkretes Beispiel nennen: Gestern suchte eine Kollegin aus unserem Bündnis von Behindertenrechtsorganisationen, die den Rollstuhl nutzt, ganz verzweifelt nach einem barrierefreien Zahnarzt. Wir haben dann aus allen Himmelsrichtungen versucht, einen Zahnarzt ausfindig zu machen.
Eindeutig ja. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention sollte sich der Blick auf Behinderung verändern – hin zum menschenrechtlichen Modell. Aber das Gesundheitswesen und das Gesundheitsministerium beharren noch am beständigsten auf dem medizinischen Modell: Die Behinderung ist das Defizit und das ist dann dafür verantwortlich, dass ich irgendwo nicht reinkomme.
Wenn wir über Barrierefreiheit im Gesundheitswesen sprechen, dann umfasst das ja nicht nur die Zugänglichkeit für Rollstuhlnutzer*innen. Es ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Das Problem ist aber aus unserer Sicht, dass dieser Aktionsplan nicht an der UN-Behindertenrechtskonvention ausgerichtet ist.Wenn uns Leute aus dem Ministerium anrufen und fragen, was wir eigentlich unter Inklusion verstehen, dann frage ich mich: Wie weit sind wir eigentlich?! In der Projektgruppe im Ministerium sitzen engagierte Menschen, die versuchen, die vielen Vorschläge aus dem schriftlichen Beteiligungsverfahren einzuordnen.
Das stimmt, aber für Neuzulassungen ließe sich das verankern. Außerdem gibt es noch das Mittel der angemessenen Vorkehrungen: Auch wenn eine Praxis nicht sofort komplett barrierefrei gestaltet werden kann, kann sie zum Beispiel eine Abmachung mit dem benachbarten Sanitätshaus zur Nutzung der barrierefreien Toilette treffen. Im anglo-amerikanischen Raum gibt es dieses Konzept schon sehr lange.
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