Alba Berlin trifft am Freitag in der Euroleague auf den FC Bayern München. Die Berliner haben sich in den letzten Wochen durch eine starke Serie in der Bundesliga wieder gefangen und wollen den Aufwärtstrend auch gegen ihren großen Rivalen aus dem Süden fortsetzen.
Profibasketball ist ein schnelllebiges Geschäft. Es ist keine drei Wochen her, dass sich Alba Berlin sportlich und mental an einem Tiefpunkt befand. In der Euroleague stand die Mannschaft auf dem letzten Rang, in der Bundesliga sah es nur unwesentlich besser aus. Die Berliner waren allerdings in dieser Zeit nicht untätig und haben in den letzten drei Bundesliga -Spielen eine beeindruckende Serie von Siegen gestartet.
Dieses starke Auftreten hat die Stimmung innerhalb des Teams deutlich verändert. Zumal sich die Berliner der Play-off-Zone in der Bundesliga langsam anziehen. „Heute haben wir gezeigt, dass unser Tabellenplatz nicht viel über unsere wahre Stärke aussagt“, sagte Tim Schneider nach dem jüngsten Sieg. Auch wenn der Gegner am kommenden Freitag in der Arena in Friedrichshain erneut der FC Bayern ist, dieses Mal in der Euroleague, ist die Situation für Alba Berlin eine komplett andere als vor drei Wochen. Bayern ist national zwar weiter Tabellenführer, die sinkende Formkurve in der Euroleague drückt beim Team von Gordon Herbert aber auf die Stimmung. „Wir haben auf dem Feld mit fünf Individuen gespielt, nicht als Mannschaft. Das war die schlechteste Leistung der Saison als Team“, kritisierte der Weltmeister-Trainer nach der Münchner Heimniederlage gegen Bologna vor einer Woche. In diesem Kalenderjahr hat der FC Bayern wettbewerbsübergreifend vier von sechs Spielen verloren, in der Euroleague ist das Team mittlerweile auf Rang zehn zurückgefallen – und damit nach überragendem Saisonstart gerade noch so auf einem Play-in-Platz. Herbert hatte als Ziel für diese Spielzeit das Final Four der Euroleague ausgegeben. Am Freitag zählt für die Münchner nur ein Sieg. Anders als vor drei Wochen, als Herberts Team keine 48 Stunden zuvor in Madrid gespielt hatte, reist es nun ausgeruht nach Berlin. Dort haben die Bayern in der Euroleague noch nie verloren und auch die Gesamtbilanz in diesem Wettbewerb spricht mit 9:1 klar für den Deutschen Meister. Alba würde dem Rivalen gerne erneut ein Bein stellen, der Fokus liegt aber seit Wochen eindeutig auf der Bundesliga. Denn auch wenn die Berliner erstmals in dieser Saison drei Ligaspiele in Folge gewonnen haben, bleibt die Mannschaft ein fragiles Gebilde. „Wir sind immer noch hinten dran, sind weit weg von dem, was wir sein wollten – was die Tabelle und was unsere Stabilität anbelangt“, sagte Manager Marco Baldi nach dem Sieg gegen Heidelberg. So viele Niederlagen, wie sie die Mannschaft in dieser Saison kassiert haben seien „wie ein Geschwür“ und die beste Medizin dagegen Siege. Wir sind immer noch weit weg von dem, was wir sein wollten – was die Tabelle und was unsere Stabilität anbelangt. Durch die jüngsten Erfolge hat der Patient Alba die Intensivstation verlassen. Vielen Spielern ist anzusehen, wie die Verunsicherung schrumpft und das Selbstbewusstsein langsam wieder wächst. Matt Thomas hat in den vergangenen drei Spielen bei überragenden Quoten im Schnitt 21 Punkte erzielt; Martin Hermannsson setzt seine Mitspieler stark ein; Gabriele Procida trifft nach einer Serie von 13 vergebenen Dreiern über fünf Spiele endlich wieder aus der Distanz; und der Neuzugang Johannes Thiemann überzeugte bei seinem Debüt mit einem Double-Double (10 Punkte, 14 Rebounds), allerdings ist er in der Euroleague und damit am Freitag gegen die Bayern nicht spielberechtigt. Tabellarisch hat das Duell mit München für Alba kaum eine Bedeutung, denn selbst Platz 17 scheint in der Euroleague in dieser Saison unerreichbar zu sein. Spiele gegen den großen Rivalen aus dem Süden sind für Mannschaft und Fans aber immer speziell – und eine gute Leistung wäre enorm wichtig, um den Aufwärtstrend zu bestätigen, der vor drei Wochen gegen Bayern München seinen Anfang nahm
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