Allianz-Chef Oliver Bäte schlägt einen Karenztag für Mitarbeiter mit Migräne vor, um den Krankenstand zu senken und Arbeitgebern Löhne für kranke Mitarbeiter einzusparen. Experten kritisieren den Vorschlag jedoch, da ein Karenztag kaum die erwarteten 40 Milliarden Euro an Einsparungen bringen würde und die Regelung die Lohnspiegel sogar erhöhen könnte.
Wer mit Migräne öfter einen Tag ausfällt, muss sich wohl nicht um sein Gehalt sorgen: Allianz-Chef Oliver Bäte will Angestellten zwar am ersten Krankheitstag keinen Lohn mehr zahlen, um den Krankenstand zu verringern. Doch fünf Gründe sprechen dagegen, dass dieser Vorschlag so umgesetzt wird.Arbeitgeber zahlen knapp 80 Milliarden an Gehältern für kranke Mitarbeiter.
Allein dürfte ein Karenztag in Deutschland aber kaum die von Bäte angepeilten 40 Milliarden Euro einsparen, meint Wirtschaftswissenschaftler Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut.Diese 20 Tage verteilen sich laut Ärzteblatt auf durchschnittlich zwei Krankschreibungen. Der Karenztag allein spart also wenig Geld. Bätes Vorschlag ergibt nur Sinn, wenn sich die Menschen durch den Karenztag insgesamt deutlich seltener krankmelden. Doch auch daran zweifeln die Experten.Wer krank ist, sollte zuhause bleiben, bevor er die halbe Firma ansteckt oder eine Krankheit verschleppt und irgendwann langfristig ausfällt. Darin sind sich Experten, Ärzte und Arbeitgeber weitgehend einig.
Fallen in Zeiten des Personalmangels Angestellte aus, erhöhe dies wiederum den Druck auf die verbleibenden Mitarbeiter, die den Ausfall auffangen müssen. Auch sie drohen häufiger zu erkranken. „Die Auswirkungen dieser Abwärtsspirale sieht man beispielsweise in der Pflegebranche ganz deutlich." Botschaft: Besser Vorsicht als Druck.Erhalten Angestellte am ersten Krankheitstag kein Gehalt, sparen die Unternehmen Geld.
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