Nach Jahren kräftiger Vermögenszuwächse weltweit gab es 2022 einen Dämpfer. Schon im laufenden Jahr könnte es wieder aufwärts gehen.
Nach dem stärksten Rückgang der weltweiten Geldvermögen seit der Finanzkrise rechnet der Versicherer Allianz im laufenden Jahr wieder mit Zuwächsen. Für den erwarteten Anstieg um rund sechs Prozent spreche vor allem die bisher positive Entwicklung an den Aktienmärkten, erklärte der Versicherungskonzern anlässlich der Vorlage seiner jährlichen Vermögensstudie .
Im Jahr 2022 waren die Vermögen der Menschen rund um den Globus ausweichlich diverser Analysen erstmals seit 2008 in Summe geschrumpft. Die Volkswirte der Allianz kommen in ihren Berechnungen auf ein Minus von 2,7 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt gingen demnach Finanzanlagen im Wert von 6,6 Billionen Euro verloren.
Insgesamt lag das weltweite Geldvermögen der privaten Haushalte Ende vergangenen Jahres trotz der Einbußen nominal immer noch um fast 19 Prozent über dem Stand von 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Bereinigt um die Inflation seien es allerdings nur 6,6 Prozent Zuwachs binnen drei Jahren, rechnete die Allianz vor.
«Jahrelang haben sich die Sparer über die Nullzinsen beschwert. Doch der wahre Feind der Sparer ist die Inflation», kommentierte Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran. In Deutschland beispielsweise habe sich das nominale Vermögen pro Kopf in den vergangenen 20 Jahren zwar verdreifacht. Bereinigt um die Teuerung liege der Zuwachs aber deutlich niedriger bei 40 Prozent.
Die Vermögensstudie enthält Angaben zu Geldvermögen und Verschuldung privater Haushalte in 57 Staaten. Diese Länder stehen den Angaben zufolge für 91 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 72 Prozent der Weltbevölkerung. Der Versicherer berücksichtigt in der Auswertung Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien.
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