Die Brände im arg gebeutelten Amazonas gehen erstmals seit Monaten zurück. Das ist jedoch nicht mehr als eine Atempause. Und weiter südlich, im Pantanal, tobt längst die nächste Katastrophe. BenePeters berichtet
Für den arg gebeutelten größten Regenwald der Erde handelt es sich aber nicht um mehr als um eine Atempause. Nachdem die Brände im Sommer ein verheerendes Ausmaß erreichten und der internationale Druck auf Brasilien enorm angestiegen war, erließ Präsident Jair Bolsonaro Ende August ein Dekret. Es untersagte die Brandrodungen im Amazonas-Gebiet für zwei Monate. Zudem schickte er Soldaten, sie sollten den Regenwald schützen.
Unklar ist, wie es nun weitergeht, nachdem Bolsonaros Dekret ausgelaufen ist. International steht er zwar weiterhin unter Druck, was vor allem am Mercosur-Handelsabkommen mit der EU liegt. Einige Mitgliedsstaaten wie etwa Österreich drohen damit, es nicht zu ratifizieren, wenn die brasilianische Regierung nicht endlich effizient den Regenwald schützt.
Bisher hat Bolsonaro den Umweltschutz im Amazonas-Gebiet systematisch aufgeweicht, etwa, indem er das Umweltministerium und die Indigenen-Behörde FUNAI entmachtete. Deren Budget hat Bolsonaro zusammengestrichen, was unter anderem dazu führt, dass die FUNAI immer weniger Patrouillen finanzieren kann, um die illegalen Holzfäller von ihrem Tun abzuhalten. Die Indigenen, die sich ihnen trotzdem in den Weg stellen, riskieren ihr Leben.
Weiter südlich, im Bundestaat Mato Grosso, bricht sich unterdessen ohnehin die nächste Katastrophe Bahn. Dort liegt das Pantanal, das als eines der größten Sumpfgebiete der Welt gilt. Es ist beliebt bei Touristen und bekannt für seine einzigartigen Pflanzen- , Vogel und Fischarten. Die Unesco erklärte das Gebiet 2000 zum Weltkulturerbe.
Die Agrarbarone aber interessiert das weniger. Auch im Pantanal lassen sie Brandrodungen durchführen, und seit zehn Tagen gerät die Situation zunehmend außer Kontrolle. Nach den Erkenntnissen des INPE stehen dort inzwischen etwa 1200 Quadratkilometer in Flammen. Das ist eine Fläche in etwa so groß wie Rio de Janeiro.
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