Für beide Unfallbeteiligten ging der Zusammenstoß ihrer Autos im April glimpflich aus. Warum sich ein Bremerhavener dennoch vor dem Amtsgericht ...
Für beide Unfallbeteiligten ging der Zusammenstoß ihrer Autos im April glimpflich aus. Warum sich ein Bremerhavener dennoch vor dem Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck verantworten.Ein 27-Jähriger aus Bremerhaven kam im April mit seinem Auto in den Gegenverkehr. Nun fand der Prozess am Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck statt.
„Ich wollte zum Sport und fuhr in Richtung Bremen. Da kommt mir eine Schlange von Autos entgegen. Plötzlich schert da ein Auto aus und setzt zum Überholen an. Warum sieht der mich nicht, habe ich mich gefragt.“ Mit diesen Worten eröffnete ein 71-Jähriger aus Hagen seine Zeugenaussage in einem Prozess gegen einen 27-jährigen Bremerhavener. „Da hat es denn auch geknallt und mich erwischt“, fuhr der Zeuge fort.
Der 27-Jährige hatte sich wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung vor dem Amtsgericht zu verantworten. Laut Staatsanwältin ereignete sich der Unfall Mitte April am frühen Abend auf der Bremer Heerstraße. Ursache seien Unterzuckerung und Dehydration beziehungsweise Flüssigkeitsmangel des in Richtung Hagen fahrenden Mannes gewesen, der deshalb auf die Gegenfahrbahn geriet.
Strafrichterin Johanna Kopischke verwies darauf, dass der Angeklagte schon bei der Polizei gesagt habe, dass „es wegen des Fastens passiert ist“ und er Muslim sei. Dagegen habe er aber keinen Alkohol getrunken. Der 27-Jährige selbst sagte, dass der Schaden von der Versicherung beglichen worden sei. Das bestätigte auch der Zeuge mit den Worten: „Das hat gut geklappt. Da war viel Lauferei dabei. Aber es hat keinen Streit gegeben.
Die Staatsanwältin hielt eine Einstellung für „möglich“. Wobei die Richterin zu bedenken gab, dass, wenn jemand lange faste, er damit rechnen müsse, dass es zu Einschränkungen kommen könne. Sie stellte dann doch das Verfahren gegen den Bremerhavener vorläufig für fünf Monate gegen eine Geldauflage von 1000 Euro zugunsten der Verkehrswacht ein. Sind die 1000 Euro in monatlichen Raten von 200 Euro bezahlt, wird das Verfahren endgültig eingestellt.
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