Nach 30 Jahren könnte es endlich zum Gerichtsverfahren kommen: Der Generalbundesanwalt hat Anklage gegen Peter Krauth und Thomas Walter erhoben, die seit 1995 aufgrund eines geplanten Sprengstoffanschlags auf der Flucht sind.
30 Jahre nach einem vereitelten Sprengstoffanschlag könnte es doch noch zum Gerichtsverfahren kommen: Nach SPIEGEL-Informationen hat der Generalbundesanwalt Anklage gegen die beiden Linksradikalen Peter Krauth und Thomas Walter erhoben. Die beiden Männer werden seit 1995 per Haftbefehl gesucht. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt sie, gemeinsam mit einem dritten Verdächtigen der linksterroristischen Vereinigung »Das K.o.m.i.t.e.e.« angehört zu haben.
In alten Ermittlungsunterlagen, die der SPIEGEL einsehen konnte, heißt es, die Organisation wolle die kurdische Arbeiterpartei PKK durch Anschläge in Deutschland zu unterstützen. In den Neunzigerjahren war der Guerillakrieg zwischen der PKK und der Türkei eskaliert, in Deutschland wurde die Partei wegen Gefährdung der inneren Sicherheit verboten. Krauth und Walter waren für Anfragen des SPIEGEL zunächst nicht erreichbar. Mitglieder des »Komitees« sollen im Oktober 1994 einen Anschlag auf das Kreiswehrersatzamt im brandenburgischen Bad Freienwalde verübt haben. In der Nähe fanden Ermittler ein sechsseitiges Bekennerschreiben mit der Überschrift: »Deutschland ist Kriegspartei im Völkermord in Kurdistan – militärisch, ökonomisch, politisch!« Ein halbes Jahr später sollen Krauth und Walter gemeinsam mit dem 2021 gestorbenen Bernhard Heidbreder die Sprengung eines leerstehenden Gefängnisses kurz vor der Einweihung vorbereitet haben. Das Gebäude im Berliner Ortsteil Grünau war für Abschiebekandidaten vorgesehen, unter anderem Kurden. Eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife zwang die Männer jedoch kurz vor der Tat zur Flucht: Auf dem Parkplatz eines Ausflugslokals rund vier Kilometer vom Anschlagsziel entfernt stießen die Beamten in der Nacht auf den 11. April 1995 auf zwei verlassene Autos. Im Laderaum eines roten Ford Transits befanden sich 121 Kilogramm Sprengstoff in Propangasflaschen sowie funktionsfähige Zünder, außerdem neun Zettel mit der Aufschrift: »Achtung Lebensgefahr! Sprengung des Knastgebäudes! Das K.o.m.i.t
Terrorismus Linksradikalismus PKK Sprengsstoffanschlag Gerichtsverfahren
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