Versagen der Kirchenfürsten, Reformstau und ein gefallener emeritierter Papst: Der Münchner Kardinal, seit 25 Jahren im Amt, will Teil einer Lösung sein.
Reinhard Marx ist 68 Jahre alt, seit 25 Jahren ist er Bischof der Erzdiözese München und Freising. Das in der vergangenen Woche vorgestellte Gutachten zeigt auf erschütternde Weise deutlich, wie sehr Bischöfe und Generalvikare in den vergangenen Jahrzehnten Missbrauch vertuscht und dafür gesorgt haben, dass weiterer Missbrauch stattfinden konnte. Besonders schwer wiegen die Vorwürfe gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI.
Er sei nicht gleichgültig gegenüber den Betroffenen, sagt Marx. Aber dass er sich in dem Punkt verbessern kann, sehe er durchaus. Die Kirche müsse konsequenter die Perspektive der Betroffenen übernehmen. Was das konkret heißt, sagt er nicht. Reinhard Marx sieht sich als Aufklärer. Er habe sich selbst und seiner Kirche den Spiegel vorhalten wollen mit dem beauftragten Gutachten. Bei den Konsequenzen ist er dann allerdings eher zögerlich. Marx sieht sich auch als Reformer. „Wir müssen uns erneuern“, sagt er. Anders komme die Kirche nicht weiter. Es gebe keine Zukunft des Christentums in diesem Land ohne eine erneuerte Kirche. Aber an entscheidenden Punkten kneift er dann doch. Marx richtet nicht über Benedikt.
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