Am 3. Dezember unterzog sich der sechsfache MotoGP-Champion Marc Márquez der dritten Oberarm-OP seit seinem Jerez-Crash im Juli. Kolumnist Michael Scott mit einem persönlichen Kommentar zur Misere.
Die Nachricht kam nicht unbedingt mit Lametta oder blinkenden LED-Lichtern geschmückt, aber war in etwa so plausibel wie ein fliegendes Rentier. Honda ließ wissen: «Marc Márquez postoperative klinische Situation wird vom Ärzteteam in Madrid als ‚zufriedenstellend‘ angesehen.»
Es sollte nicht so sein. Bei der Orthopädischen Chirurgie geht es, im allgemeinen Verständnis, um das Zusammenflicken der Knochen. Der Ablauf ist klar, zumindest theoretisch: Ein Knochen bricht, der Chirurg schneidet sich seinen Weg durch den angrenzenden Muskel, bohrt ein paar Pilotlöcher, schraubt eine Titanplatte über die Fraktur und näht wieder zu. Und schon ist der Patient wieder weg, so gut wie neu.
Die Aktion war heldenhaft, aber letztendlich war es auch zu viel des Guten. Der sechsfache MotoGP-Champion schaffte fast 30 Runden in den letzten zwei Freien Trainings des Andalusien-GP, musste im Qualifying aber das Handtuch werfen. Wenige Tage später stellte sich heraus, dass die Titanplatte Schaden genommen hatte. Offiziell passierte es beim Öffnen einer widerspenstigen Glastür.
Dann, nur einige Tage nach dem Saisonfinale, platzte die Bombe: Eine dritte Operation am rechten Oberarm, dieses Mal wegen einer «Pseudarthrose» kündigte sich an. Ich spreche aus eigener Erfahrung, weshalb ich – zum Beginn dieser deprimierenden Márquez-Misere – geschrieben habe, dass er mit Glück für die finalen Rennen der Saison 2020 zurückkehren könnte. Diese Eischätzung basierte auf seiner Jungend und seiner Fitness. Es stellte sich aber heraus, dass auch ich hoffnungslos optimistisch war.
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