Wie Spanisch darf’s denn sein? Zwei Romane von Javier Cercas und Miqui Otero zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse. fbm22
Blick vom Montjuic auf Barcelona, eine Stadt, die manchem Spanier als besonders korrupt gilt Foto: René Zieger/Ostkreuz
Cercas lässt seine Figur Melchor nicht gerade zimperlich mit seinen „Opfern“ umgehen. Männer, die wegen Misshandlung einer Frau angezeigt werden, verprügelt er kurzerhand gleich selber auf dem Revier. Die Kollegen schauen weg. Dieser hard-boiled Bulle regelt die Fälle also auf seine Art. Er braucht kein Gesetz. Er ist das Gesetz.
Die Kleptokratie des Nationalismus Die Moral von der Geschicht’ wird gleich mitgeliefert: Die drei Papa-Söhnchen „sind Hurensöhne. So wurden sie geboren, so werden sie sterben. Die Welt teilt sich in zwei Klassen: die Reichen und alle anderen.“ Allerdings haben die nicht mit dem Rächer Melchor gerechnet, der den Fall auf eigene Faust kurzerhand regelt. So weit, so schlicht.
Den Argwohn katalanischer Traditionalisten gegenüber „Fremden“ und Zugezogenen bekamen übrigens auch der Aragonese Javier Tomeo, oder der auf Spanisch schreibende Autor Eduardo Mendoza zu spüren, die beide in Barcelona leben beziehungsweise lebten und nicht auf die Frankfurter Buchmesse eingeladen wurden, als Katalonien 2007 dort separat Gastland war.
Literarisch betrachtet kann das Urteil über Cercas Roman nicht milde ausfallen. Der Autor greift zwar interessante aktuelle Fälle auf, verquirlt aber alles zu einem Brei und holzschnittartigen Abklatsch.Don Quixote, der seine Dulcinea preist Simón, der titelgebende Held, liest von früher Kindheit an Abenteuerromane, die ihm zunächst sein älterer „Cousin-Bruder“ vom Flohmarkt verschafft. Simón betet in der veralteten Sprache der Romane aus dem 19.
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