Der Bau der A26 von Stade nach Hamburg hat die Jugend einer ganzen Generation geprägt. Unsere Autorin gehörte dazu.
STADE taz | Die Autobahn 26 ist für mich eng mit dem Gemecker meines Vaters verbunden. „Warum fangen diese Idioten von der falschen Seite an, die Straße zu bauen?“, hat er geschimpft. „Und dann noch auf Moorboden? Da müssen sie erst Sand aufschütten, weil der ganze Mist ein paar Monate später absackt.
Und dann waren da Menschen wie mein Vater, die sich zwar irgendwie damit arrangiert haben, dass die Autobahn gebaut wird. Das soll ja gut für die Wirtschaft sein und immerhin kommt man auch schneller nach Hamburg. Zudem war man von der Alternativroute leidgeprüft: An der Bundesstraße 73 wechselten sich Bordelle, Lovemobile und Holzkreuze für Verkehrstote ab. Und Stau war da immer! Da schien der Autobahnbau gar nicht so verkehrt.
Das Gaspedal voll runtergedrückt, fuhr mein Corsa vielleicht 150 km/h, mit etwas Rückenwind. Gerechnet auf die Länge der Strecke begrenzt das das Freiheitsgefühl auf 4 Minuten und 31 Sekunden. Dann die Ausfahrt nehmen und wieder zurück nach Stade, die letzten Meter das gelbe M von McDonald’s im Blick.
Dabei ging es gar nicht wirklich um die Autobahn selbst, sondern vor allem um die Buxtehuder Abfahrt. Für die erste Verschiebung des Standorts sorgte der seltene Wachtelkönig. Autobahnbefürworter:innen vermuteten hinter vorgehaltener Hand, das Gezwitscher sei vom Band gekommen.
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