Die Stadt kassierte bis vor 100 Jahren von Auswärtigen eine Straßenbenutzungsgebühr. Zwei Pflasterzollstationen sind erhalten geblieben.
Bereits im Jahr 1418 hatte die Freie Reichsstadt Augsburg das königliche Privileg erhalten, einen Pflasterzoll einzufordern. Auslöser war der Beginn der Steinpflasterung von Augsburger Straßen. Der Pflasterzoll wurde nicht auf die Ware, sondern auf das Transportmittel erhoben. So zählte bei Fuhrwerken die Anzahl der Zugtiere, somit die „Pferdestärke“. Diese Straßenbenutzungsgebühr musste von Auswärtigen bis ins 19.
Nach der Aufhebung der Festungseigenschaft durch den bayerischen König 1866 und mit der Industrialisierung breitete sich Augsburg außerhalb der Stadtmauern aus. Stadtbaurat Ludwig Leybold ließ deshalb im Jahr 1873 sechs Pflasterzollstationen an den Ausfallstraßen neu errichten. Sie lagen bevorzugt bei den Lech- und Wertach-Brücken, um ein Umfahren zu verhindern. Später kamen weitere Stationen hinzu.
Die erhalten gebliebene Pflasterzollstation Nr. 2 findet man südwestlich der Hochzoller Lechbrücke. Dieser Zweckbau hatte zur Straße hin ein Schalterfenster, von dem aus eine Schranke betätigt werden konnte. Das Gebäude mit der Adresse „Friedberger Straße 94“ wird nun vom städtischen Mobilitäts- und Tiefbauamt als Lager genutzt. Während des Heiligen Römischen Reichs stand gegenüber eine andere Zollstation. Hier erhob das Reichsstift St.
Nach der Eingemeindung 1910 wurde in diesem Siebenbrunner Siedlerhaus eine Pflasterzollstation eingerichtet.Nach der Eingemeindung 1910 wurde in diesem Siebenbrunner Siedlerhaus eine Pflasterzollstation eingerichtet.Jedoch spielte der Pflasterzoll immer nur eine untergeordnete Rolle bei den städtischen Einnahmen. Die Hyperinflation von 1923 sorgte schließlich dafür, dass der Augsburger Pflasterzoll nach mehr als fünf Jahrhunderten ausgesetzt wurde.
Keinerlei Bezug zum städtischen Pflasterzoll haben zwei andere erhalten gebliebene Augsburger Zollgebäude. Gemeint sind das markgräflich-burgauische Zollamt von Kriegshaber in der Ulmer Straße 182 und die königlich-bayerische Mauthalle in der Hallstraße 5, nun Teil des Holbein-Gymnasiums. Ein kleiner Fachwerkbau am Jakobertor wird auch als Zollhaus bezeichnet, aber diente nie als solches.
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