Zehn kolumbianische Mitarbeiter eines Demenzheims erhalten Ausbildungsmöglichkeiten, um ihre Abschiebung zu verhindern. Das Heim hatte vor Schließung gewarnt, falls die Mitarbeiter abgeschoben würden.
In den kommenden Monaten sollen fünf Mitarbeiter eine zweijährige Ausbildung als Pflegeassistent oder -assistentin beginnen, drei eine Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft. Ein weiterer Mitarbeiter soll zum Koch ausgebildet werden. Eine Mitarbeiterin soll ihr abgeschlossenes Ingenieurstudium zur Anerkennung einreichen. Während der zwei- bis dreijährigen Ausbildung szeit sind die Mitarbeitenden geduldet und damit voraussichtlich vor Abschiebung geschützt.
Parallel dazu hätten die zehn Betroffenen inzwischen gemeinsam mit der Heimleitung Härtefallanträge eingereicht, um eine angedrohte Abschiebung zu verhindern. »Die Probleme haben sich damit nicht in Luft aufgelöst. Aber wir sind optimistisch, alles zu regeln.«Bislang hätten die Betroffenen noch keine Verträge unterschrieben. Angedacht sei derzeit ein Ausbildungsbeginn im Februar und August kommenden Jahres. Aufgrund der Kosten sei dieser Plan für das Heim nicht leicht umzusetzen. Derzeit gibt es in der Unterkunft für demenzkranke Menschen bereits drei Auszubildende. Vor einigen Wochen hatten die Betreiber für Aufsehen gesorgt, weil sie vor der Schließung ihres Heims warnten, sollten die kolumbianischen Mitarbeitenden abgeschoben werden. Mit einer Petition und mehreren Schreiben an Politiker auf Bundes- und Landesebene versuchten sie, bundesweit auf ihre Lage hinzuweisen. »Wir brauchen die Leute, sonst können wir hier dichtmachen«, erklärte der Heimbetreiber damals. In der Unterkunft leben bis zu 48 meist ältere Menschen mit Demenzerkrankung. Der Fall galt schnell als Sinnbild für Probleme im Umgang mit Fachkräftemangel und Migrationspolitik. Die Onlinepetition für die zehn Betroffenen wurde seitdem von mehr als 85.000 Menschen unterzeichnet
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