Der Medienkonzern Axel Springer veranstaltet seinen Wirtschaftsgipfel. Doch die Veranstaltung wird von Kontroversen überschattet: Bundeskanzler Olaf Scholz ist nicht erschienen, obwohl er von Axel Springer eingeladen wurde. Besonders heftig kritisiert wird, dass die Linke nicht eingeladen wurde, während alle anderen Parteien im Bundestag, auch die AfD, vertreten sind. Die Linke sieht in dieser Entscheidung ein politisches Statement und vermutet, dass Axel Springer Angst vor den Positionen der Linken hat.
Der Medien konzern Axel Springer veranstaltet seinen Wirtschaftsgipfel , der am Montag seinen Beginn nahm. Das Event soll bedeutende Persönlichkeiten der deutschen Politik und Wirtschaft zusammenbringen, um über die wichtigsten Fragen des Landes zu diskutieren. Geplant waren ein gemeinsames Abendessen am Montag und eine Konferenz am Dienstag.
Zum Kreis der eingeladenen Gäste gehörten Bundeskanzler Olaf Scholz, FDP-Chef Christian Lindner, Kanzlerkandidat der Union Friedrich Merz (CDU) sowie Sahra Wagenknecht (BSW) und Alice Weidel (AfD). Eine überraschende Entwicklung sorgte für Aufregung: Olaf Scholz, der wohl wichtigste Gast, erschien nicht. Auf Anfrage der Berliner Zeitung erklärte ein Sprecher von Scholz: „Der Bundeskanzler trifft morgen die dänische Ministerpräsidentin zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt. Eine Teilnahme am WELT-Wirtschaftsgipfel ist nicht geplant.“ Die Situation ist umso bemerkenswerter, da der Axel-Springer-Konzern das Gegenteil behauptet. Besonders kritisch wurde die Einladung der Linken in Frage gestellt. Ines Schwerdtner, Spitzenkandidatin der Partei, erklärte gegenüber der Berliner Zeitung, es habe nie eine Einladung zu dem Treffen gegeben. Alle anderen Parteien im Bundestag sind jedoch vertreten, auch die AfD, die vom Verfassungsschutz als in Teilen rechtsextrem eingestuft wird. Schwerdtner: „Wenn alle Spitzenkandidaten eingeladen werden, nur die Linke nicht, dann ist das kein Versehen, sondern ein politisches Statement. Axel Springer hat Angst vor den Positionen der Linken – und das hat Gründe!“ Sie vermutet, dass die Linke durch ihre kritische Haltung gegenüber der Verteilung von Reichtum und die Forderung nach einer gerechteren Besteuerung von Konzernen wie Axel Springer beunruhigt. Schwerdtner betont, dass die Linke die unbequemen Fragen stellen würde, die andere Parteien nicht wagen. Auf Anfrage gibt eine Sprecherin von Axel Springer eine Antwort, die zum Widerspruch steht. Alle im Bundestag vertretenen Parteien, auch die Linke, seien zum Wirtschaftstreffen eingeladen gewesen. Zudem ist für Montagnachmittag eine antifaschistische und queer-feministische Zubringerdemo vom Roten Rathaus geplant, außerdem soll es vor dem Springer-Hochhaus einen Protest sowie Aktionen des zivilen Ungehorsams geben. Auf Instagram schreiben die Gruppen in einem gemeinsamen Beitrag: „Dieser Gipfel tritt demokratische Prinzipien mit Füßen und das Klüngeltreffen mit Faschist*innen ist brandgefährlich. Gerade am 27., dem Befreiungstag von Auschwitz, ist ein solches Treffen mit Faschist*innen ein Skandal.“
Axel Springer Wirtschaftsgipfel Olaf Scholz Linken Einladung Politik Medien Kontroverse Demokratie Afd
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Auch Weidel unter den Gästen: Springer-Verlag erwägt offenbar, Musk zu Wirtschaftsgipfel nach Berlin einzuladenLaut einem Bericht soll der Springer-Verlag bei Elon Musk angefragt haben, ob er zum Wirtschaftsgipfel der „Welt“ kommt. Dort könnte er auf AfD-Chefin Alice Weidel treffen.
Weiterlesen »
Musk-Text in der Welt am Sonntag: Aufruhr bei Axel SpringerElon Musks AfD-Text in der „Welt am Sonntag“ sorgt für Aufruhr bei Axel Springer. Die Redaktion empört sich, es kommt zu Gegenkommentaren und einer Kündigung.
Weiterlesen »
Nach »Welt«-Beitrag von Elon Musk: Axel-Springer-Chef Döpfner kritisiert AfD, Linke und BSWMöchten Sie wirklich alle Artikel aus Ihrer Merkliste löschen? Diese Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden.
Weiterlesen »
Elon Musks AfD-Aufruf in der Welt am Sonntag: Wer war der Initiator?Der Gastbeitrag von Elon Musk in der 'Welt am Sonntag' vom 28. Dezember rief zum Wählen der AfD auf. Martin Varsavsky, Tech-Unternehmer und Mitglied im Aufsichtsrat von Axel Springer, reklamiert die Idee und die Akquise des Beitrags für sich. Die Version von Varsavsky deckt sich jedoch nicht mit früheren Angaben aus dem Axel Springer Konzern.
Weiterlesen »
Ex-Linke-Politiker Schlüsselburg wechselt zur SPDSebastian Schlüsselburg, ehemaliger Politiker der Linken, wird zur SPD wechseln. Der Wechsel wird am Mittwoch bekannt gegeben. Die SPD erwartet weitere ehemalige Politiker der Linken. Der Artikel diskutiert auch den Hintergrund des Austritts aus der Linken und die Auswirkungen auf den Parteitag der Linken.
Weiterlesen »
Interview: Linken-Chef: „Man darf sich in der Krise nicht totsparen“Linken-Chef Jan van Aken ist angetreten, um seine Partei wieder in die Erfolgsspur zu setzen. Einfach ist das nicht.
Weiterlesen »