Ayrton Senna wollte in Imola 1994 die österreichische Flagge schwenken – im Gedenken an Roland Ratzenberger, der im Qualifying verstorben war. Aber dazu sollte es nicht kommen.
1. Mai 1994: Als das Williams-Wrack von Ayrton Senna zurück an der Box war, wurde im Cockpit eine österreichische Flagge gefunden. Der Brasilianer wollte nach dem Grossen Preis von San Marino seinen toten Rennfahrerkollegen Roland Ratzenberger ehren. Es war nicht unüblich, dass Senna eine Flagge mit an Bord hatte, üblicherweise zeigte er zum Stolz seiner Landsleute die brasilianische.
Für viele Menschen im Formel-1-Tross ist der Tod von Ayrton Senna unzertrennlich mit dem Verlust von Roland Ratzenberger verbunden. Auch für den Briten Johnny Herbert, Ex-Formel-1-Fahrer und damals mit dem Österreicher gut befreundet. «Es ist klar, dass sich in diesen Tagen fast alles um Ayrton dreht», sagt der heute 54jährige Engländer. «Aber ich bin nicht der Einzige, der auf seine Worte achtet, wenn es ums Imola-Wochenende geht. Ich sage nie: ‘Das Wochenende, an dem Ayrton gestorben ist.’ Ich sage immer: ‘Das Wochenende, an dem Roland und Ayrton ums Leben gekommen sind.’ Ich werde nie vergessen, was 1994 geschehen ist, keiner kann das, der in Imola dabei gewesen ist oder der vor dem Fernseher sass.
Herbert fügt hinzu, was viele über Roland Ratzenberger sagen, wenn sie auf den Österreicher angesprochen werden: «Ein Kerl zum Pferdestehlen, ein harter Arbeiter, aber immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Einer, der sich von ganz unten bis ganz nach oben gearbeitet hat. Es wurde ihm nichts geschenkt. In England wurden wir erstmals auf ihn aufmerksam, als er scheinbar aus dem Nichts das prestigeträchtige Formel-Ford-Festival gewonnen hat.
Der dreifache GP-Sieger Herbert weiter: «Später verlief seine Karriere etwas auf Umwegen Richtung Formel 1, beispielsweise in Form seiner Jahre in Japan. Seine Leistungen und seine Arbeitseinstellung waren immer ohne Fehl und Tadel. Ein Mann von goldenem Charakter, mit entwaffnendem Humor. Mit ihm gab es immer etwas zu kichern. Roland hatte so viel Talent, leider haben wir das Beste von ihm in der Formel 1 nie sehen dürfen.
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