Vor genau 299 Jahren wurde Bachs Johannes-Passion uraufgeführt. Für Bach eine echte Herausforderung, war er damals doch gar nicht die erste Wahl. Bach Musik
Leipzig im Frühjahr 1724. Ostern steht an. Und Bach muss liefern. Seit einem knappen Jahr ist er jetzt in der Stadt, Thomaskantor, in Diensten der Kirche. Die ersten Monate sind wahnsinnig voll. Jede Woche eine Kantate, 30 im Jahr, nie war Bach fleißiger als in seiner Leipziger Anfangszeit. Vielleicht hat es damit zu tun, dass er nicht die erste Wahl war.
Über zwei Stunden dauert die Johannespassion. Besetzung nach damaligen Verhältnissen: Doppelrahmstufe. Ein Blockbuster noir, angetrieben von einem dunklen Puls. Der Stoff ist schließlich düster. Es geht hinein schwärzeste Kapitel der Christusgeschichte: Verhaftung, Verurteilung, Folter, Tod.
Das sah anno 1724 allerdings nicht jeder so. Die Johannespassion ist nicht der Riesenerfolg, den Bach sich gewünscht hätte. Zu herb, zu krass, zu sperrig. Der Thomaskantor geht deshalb nochmal ran. Baut um, schleift ab. Schraubt und frickelt über ein Vierteljahrhundert daran. Eigentlich bis er stirbt – und, was für eine Ironie, dass das Werk erstmal für Jahrzehnte vergessen wird.
Vielleicht auch deshalb, weil Bach es den Musikerinnen und Musikern nicht unbedingt leichtgemacht hat, meint Koopman: "Im Allgemeinen ist für einen Chor die Johannespassion schwerer zu singen als die Matthäuspassion." Für die Amsterdamer Barocksolisten allerdings eine machbare Herausforderung. Das Ensemble ist führend im Bereich der Alten Musik. 1979 hat es Koopmann gegründet. Man frickelt also schon deutlich länger als Bach an seiner Johannespassion.
Die Johannes-Passion wird am 7.4. in der Isarphilharmonie aufgeführt, also genau 299 Jahre nach der Uraufführung."Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach.
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