An den traditionellen Gewerkschaften vorbei organisieren die französischen Zugbegleiter Arbeitsniederlegungen – ein Viertel der Reisenden ist betroffen. Frankreich
Die Hilferufe und Wutausbrüche französischer Nutzer in den sozialen Netzwerken häufen sich. „Kennt ihr jemanden, der in der Nähe des Bahnhofs von Mulhouse wohnt und meine Katze und mich am Freitagabend für ein paar Stunden im Warmen beherbergen würde?“, fragt eine Frau. Ihr gebuchter Anschlusszug falle aus, jetzt müsse sie einen späteren nehmen, aber fürchte sich davor, mit ihrem Tier stundenlang in einer kalten Halle zu warten.
Viele sind fassungslos darüber, dass eine große Zahl der französischen Zugbegleiter ausgerechnet vom 23. bis 26. Dezember die Arbeit niederlegt. Dadurch fallen am Weihnachtswochenende zwei von fünf TGV-Schnellzügen aus - und rund 200.000 von üblicherweise etwa 800.000 Passagieren können nicht wie geplant ihre Reise antreten. Ihnen erstattet die SNCF die Tickets komplett und gibt zusätzlich Gutscheine in Höhe des Kaufpreises aus.
Was war passiert? Die streikenden Zugbegleiter hatten das Angebot der Unternehmensleitung als unzureichend abgelehnt, das ihnen zusätzlich zu einer Erhöhung von 5,7 Prozent 2022 weitere 5,9 Prozent für 2023 garantiert hätte, Prämien eingerechnet. Neu und ungewöhnlich an der Streikbewegung ist, dass sie nicht von den Gewerkschaften ausgeht, sondern von einer informellen Gruppe.
Über Monate hinweg erschien sie unkontrollierbar, auch weil die Forderungen sehr vielfältig, ja diffus erschienen. Beim Ministerrat am Mittwoch zeigte sich Präsident Emmanuel Macron seinem Umfeld zufolge wütend. Er habe das „völlige Fehlen von Empathie, Solidarität und Brüderlichkeit“ der Zugbegleiter beklagt. Auch die zuständigen Minister appellierten an das Gewissen der Streikenden.
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