Im Trentino wurde ein Jogger von einem Braunbären angegriffen und getötet. In der Region wurden in der Vergangenheit Bären ausgewildert. Nach dem tödlichen Angriff gerät das Bären-Projekt unter Druck, berichtet SZ-Korrespondent MarcBeise.
Damit ist ein Fall eingetreten, der extrem selten ist, aber geeignet, für allgemeine Aufregung zu sorgen. Speziell hier im Val di Sole leben die Menschen seit Jahren mit Braunbären, den größten Raubtieren an Land in Europa. Sie lebenmit den Bären, muss es präzise heißen, denn bekanntlich waren Bären früher allgemein verbreitet, ehe die Zivilisation ihnen die Lebensräume nahm und sie fast ausrottete.
Im Jahr 1999 entschieden sich der Naturpark Adamello-Brenta und die Autonome Provinz Trient/Trentino in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Wildtierinstitut INFS und unter finanzieller Unterstützung der EU im Projekt"Life Ursus" zehn Jungbären aus Slowenien einzuführen und auszuwildern: drei Männchen und sieben Weibchen. Mit Erfolg: Fast alle Jungtiere überleben, seit 2015 hat sich die Zahl der Bären in der Region verdoppelt.
Üblicherweise haben die Bären keine possierlichen Namen, sondern sind mit Abkürzungen registriert. Bruno war JJ1, sein ebenfalls auffälliger Bruder JJ3. Bekannt wurde auch M49, der mehrfach gefangen genommen wurde und immer wieder ausbrechen konnte, weshalb er den Spitznahmen"Papillon" erhielt. Diese Fälle sind medienwirksame Ausnahmen. Meist leben die Bären unauffällig und meiden Menschen, wie Experten betonen.
Zunächst gilt es jetzt, sozusagen wie bei jedem Tötungsdelikt, den Täter zu identifizieren und zu finden, dabei werden die genetischen Ergebnisse der vor Ort gesammelten Bio-Proben helfen. Behördenvertreter haben sich zu einer Krisensitzung getroffen, an deren Ende der Präsident der Provinz Trient, Maurizio Fugatti, den Schießbefehl bekanntgab. Auch die anderen zuletzt auffällig geworden Tiere sollen gestellt und erschossen werden.
Entsprechend hat eine heftige Debatte über das Zusammenleben von Bären und Menschen eingesetzt. Die Agrarvereinigung Coldiretti sieht ein"ernsthaftes Risiko für die Sicherheit" nicht nur der einheimischen Bevölkerung, sondern auch für die Wirtschaft, die Landwirtschaft und nicht zuletzt den Tourismus. Die Familie von Andrea Papi will die Provinz Trient verklagen dafür, dass das Projekt Life Ursus ohne Volksabstimmung umgesetzt worden sei.
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