Eigentlich soll die Sanierung eines Wohngebietes alles verbessern. Doch in Neu-Tempelhof kämpfen hunderte Mieter gegen Baumängel, Willkür und wilde Tiere.
Eigentlich soll die Sanierung eines Wohngebietes alles verbessern. Doch in Neu-Tempelhof kämpfen hunderte Mieter gegen Baumängel, Willkür und wilde Tiere.Die Ratten haben bereits Namen. „Ingrid, Helmut, Bruno…“, sagt Daniela Starke. Ihre Nachbarin, Kirsten Henschke, sitzt neben ihr und sagt: „Die vermehren sich ja wahnsinnig schnell. Das glauben Sie nicht.“ Zu fünft haben sie sich versammelt im Wohnzimmer von Daniela Starke und ihrem Mann Michael.
„Wenn wir das Haus betreten oder verlassen, müssen wir an dutzenden Ratten vorbei“, sagt Daniela Starke. Die Ratten sitzen ganz ruhig im Dreck und fühlen sich im Chaos der Baustelle offenbar wohl. Ingrid, Helmut, Bruno…betreut die Initiative. Daniela Starke erklärt, dass vor allem die älteren Leute in der Siedlung in der Initiative aktiv seien.
Im Wohnhaus der Starkes, das aktuell sechs Tage die Woche von Baustellen-Treiben umgeben ist, wohnen eigentlich neun Mietparteien. Sie sind eine der fünf Parteien, die sich weigern, für die Modernisierungsarbeiten auszuziehen. Stadt und Land droht, jeden einzelnen von ihnen zu verklagen. Sie müsse an finanziell benachteiligte Familien mit mehreren Kindern denken, die große Wohnungen bräuchten. Auch bei den städtischen Wohngesellschaften werde „nur der noch vorhandene Mittelstand berücksichtigt und dadrüber“, sagt sie.Während die Wohnung, in der Kirsten und Wolfgang Henschke seit 1985 wohnen, modernisiert wird, leben sie aktuell in einer Umsetzwohnung, ihre eigenen Möbel sind eingelagert.
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