In seiner letzten Bilanzpressekonferenz verliert Bayer-Vorstandschef Werner Baumann kein schlechtes Wort über Monsanto. Dabei hat sich der Aktienkurs bis heute nicht von dem Desaster erholt.
Was Werner Baumann nach diesem Tag wohl in seine Kladde schrieb? Das Heft ist Tagebuch und Hausaufgabenheft zugleich. Auf den vorderen Seiten notiere er wichtige Themen, hinten, was er noch erledigen müsse, erzählte Baumann vor Jahren der SZ. Es bleibt wohl sein Geheimnis, was er an diesem 28. Februar in sein Heft notierte. Ende Mai geht der 60-Jährige nach sieben Jahren als Vorstandschef.
Am Dienstag gab der Aktienkurs kräftig nach. An der Börse ist Bayer rund 55 Milliarden Euro wert, weniger als der Kaufpreis für Monsanto. Bayer ist ein Kursschwächling, das Ziel aktivistischer Investoren wie Jeffrey Ubben mit seinem Fonds Inclusive Capital, die auf eine Zerschlagung drängen. Am Montag berief Bayer Ubben in seinen Nachhaltigkeitsrat, das ist ein externes Gremium ohne Rechte, das sich zweimal im Jahr mit Vorstandsmitgliedern berät.
Laut dem Geschäftsbericht geht Bayer davon aus, dass von insgesamt circa 154 000 angemeldeten Ansprüchen rund 109 000 verglichen seien oder nicht die Vergleichskriterien erfüllten. Bislang habe Bayer zwischen neun und 9,5 Milliarden Dollar für Vergleiche gezahlt, erläuterte Finanzvorstand Wolfgang Nickl. In den Büchern sind noch 6,4 Milliarden Dollar für künftige Vergleiche zurückgestellt. Und sie hoffen in Leverkusen, dass das reichen wird.
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