Im Grenzgebiet der Rhön zwischen Hessen und Bayern greifen mehrfach Wölfe Schafe an. Die zwei Tiere haben nach Einschätzung der Behörde gelernt, den Herdenschutz zu überwinden. Sie sollen getötet werden.
Das Regierungspräsidium Kassel hat zwei Wölfe im hessisch-bayerischen Grenzgebiet der Rhön zum Abschuss freigegeben, die mehrfach Schafe gerissen haben sollen. Mit der Entscheidung vom Donnerstag folgt die hessische Behörde einer Entscheidung der Regierung von Unterfranken, die den Abschuss der beiden Wölfe bereits vor rund zwei Wochen genehmigt hatte.
Die Entscheidung verweist auf „Nutztierschäden“ im Bereich der Gemeinde Ehrenberg am 6. und 9. Oktober. Nach diesen und anderen Angriffe unter anderem auch im hessischen und bayerischen Spessart sei davon auszugehen, dass die Wölfe es gelernt hätten, wie sie den „zumutbaren Herdenschutz“ überwinden könnten. Weitere Angriffe seien zu erwarten. „Eine Entnahme der beiden Wölfe ist daher naturschutzrechtlich vertretbar und zulässig“, teilte die Behörde mit.
Die Ausnahmegenehmigung zum Töten der sonst unter Schutz stehenden Wölfe ist bis 9. November befristet. Sie bezieht sich auf ein eng gefasstes Gebiet bei Ehrenberg und schließt sich an das in dem Bescheid aus Unterfranken benannte Areal der Langen Rhön an. Sie gilt ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1000 Metern darum.
Zuvor hatte der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland mehr Anstrengungen zum Schutz von Herdentieren gefordert, um Angriffe von Wölfen zu vermeiden. „Auch in Hessen treffen Wölfe noch viel zu oft auf ungeschützte Weidetiere“, erklärte der BUND-Landesvorsitzende Jörg Nitsch am Donnerstag. Besonders gefährdet seien Schafe und Ziegen.
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