Antonio A. liegt heute in einer Intensivpflege-Einrichtung im Wachkoma. Im Berliner Prozess sagt die Bekannte, die das Opfer um Hilfe bat, aus. Die Angeklagten schweigen.
Kurz vor 9 Uhr am Vormittag klingelte bei Luisa P. das Handy. Ihr Bekannter Antonio A. rief sie an, das sah sie an der Nummer auf dem Display. Seit ein paar Jahren kümmerte sich die in Berlin lebende Portugiesin um ihren betagten Landsmann, der kein Deutsch sprach. Sie begleitete ihn zu Behörden, setzte Schreiben für ihn auf. „Papai“ nannte sie ihn, was übersetzt Vater heißt. Luisa P.
An diesem Dienstag berichtet die Frau vor der 30. Großen Strafkammer von dem Telefonat mit Antonio A. und dem Anruf bei den Rettungskräften, der dem Senior vermutlich das Leben gerettet hat.Luisa P. ist Zeugin. Nur wenige Meter von ihr entfernt sitzen die Angeklagten: die 31-jährige Sara B. und ihr 48-jähriger Freund Paulo S.. Luisa P. kennt zumindest Sara B. – auch ihr habe sie einst bei Behördengängen und beim Schriftwechsel mit dem Jobcenter geholfen, sagt sie.
Die Zeugin erinnert sich noch genau, dass sie an jenem Vormittag noch einmal von der Polizei angerufen wurde, die die Tür aufgebrochen und das schwer verletzte Opfer gefunden hatte. „Helfen Sie uns und fragen Sie ihn, was geschehen ist“, habe der Beamte am anderen Ende gebeten, dann das Handy an das Ohr des Schwerverletzten gehalten, der noch bei Bewusstsein war. „Papai, Papai, wer war das?“, habe sie Antonio gefragt. „Ein Mann“, seien seine letzten Worte gewesen.
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