Drei Jahrzehnte nach der Erstbesetzung fürchten die Bewohner in der Kastanienallee die Verdrängung. Sie fordern den Bezirk zum Handeln auf – die Lage ist kompliziert.
Es ist eine Berliner Ikone: Das „Tuntenhaus“ ist das bunteste und bekannteste Haus auf der Kastanienallee in Prenzlauer Berg – und nun droht das Ende. Das Gebäude mit den markanten kapitalismuskritischen Parolen an der Vorderfront soll verkauft werden, die Bewohner fürchten die Verdrängung. Sie fordern den Bezirk Pankow auf, das Vorkaufsrecht wahrzunehmen und das berlinweit einmalige Projekt zu retten.
Schon mehrfach sah sich dieses Gefüge in einem der letzten unsanierten Häuser der Kastanienallee bedroht. Zwar wurde die Besetzung legalisiert, unter Verwaltung der Gewobag wurden reguläre Mietverhältnisse geschaffen. Doch bereits 2004 wollten die neuen Eigentümer die Miete erhöhen, unter anderem 2010 stand die Immobilie zudem zum Verkauf. Bisher konnten sich die etwa 40 Bewohner in der sich rasant verändernden Umgebung halten.Doch nun wird es offenbar ernst.
Der fortgeschrittene Verfall des „Tuntenhauses“ ist gleichzeitig die größte Chance und das größte Risiko für die Bewohner. Seit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts im Jahr 2021 muss ein Haus für das Vorkaufsrecht einen erhöhten Sanierungsbedarf haben.Das trifft auf das „Tuntenhaus“ zu.
Wir haben über 30 Jahre lang das Nötigste am Haus repariert, weil sich die Eigentümer nicht darum gekümmert haben.Um die Entscheider hinter sich zu bringen und die Landeskassen zu öffnen, betonen die Bewohner die Relevanz ihres Projekts.die Lokalpolitik von ihrer Sache zu überzeugen. Das „Tuntenhaus“ in der Kastanienallee sei einzigartig, betont Jil Brest. „In Berlin – aber auch außerhalb – sind wir als Wahrzeichen der schwulen und queeren Community bekannt.
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