Jana M. lebte lange von Hartz IV, heute verdient die Alleinerziehende 3800 Euro brutto. Die Berliner und die Inflation – Teil 4 unserer neuen Serie.
Jana M. ist Vorstandsassistentin in einem internationalen Unternehmen. Ihr täglicher Job ist es, der Geschäftsführung zuzuarbeiten, Meetings und Termine zu organisieren, Korrespondenzen zu führen, E-Mails zu beantworten und Projekte mitzuentwickeln. Sie hat eine 35-Stunden-Woche und verdient 3800 Euro brutto. „Ich kann mich nicht beklagen“, sagt sie. Erst recht nicht, wenn sie zurückblicke. „Es gab auch ganz andere Jahre.
Ihre Eltern hätten sich damals nicht wohlgefühlt. „Sie wollten immer rüber.“ Einmal blieb ihr Vater einfach im Westen, kehrte allerdings dann doch wieder zurück. „Das war auch besser so, meine Mutter ist damals ziemlich unter Druck gesetzt worden.“ Als sie Jahre später einen Ausreiseantrag stellte, habe man ihr im Amt damit gedroht, ihr die Kinder wegzunehmen.
Im Jahr 1997 ließ sie sich im Jobcenter beraten. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Schreinerin. „Die habe ich gemacht und bin danach erst einmal nach Mallorca gegangen. Dort bin ich dreieinhalb Jahre geblieben.“ Damals war sie 21, mit 24 wurde sie schwanger. „Ich bin dann nach Deutschland zurückgekehrt, meine Tochter ist hier geboren.“ Nach einem Jahr in Elternzeit suchte die Berlinerin einen neuen Job, vom Vater ihres Kindes hatte sie sich mittlerweile getrennt.
Sie bestellt sich noch einen Kaffee und sagt: „Ich habe viele Höhen und Tiefen hinter mir, mein Kind alleine erzogen, die Berufe gewechselt, und bin heute glücklicherweise ganz gut verdienend.“ Seit 2013 arbeitet sie in dem internationalen Unternehmen. „Ich habe mit 30 Stunden angefangen, weil ich das mit meiner Tochter sonst nicht geregelt bekommen hätte“, erzählt sie. Damals erhielt sie ein Gehalt von 1800 Euro brutto.
Jana M. trägt außerdem einen Kredit von monatlich 700 Euro ab. „Den habe ich noch aus meiner Zeit als Alleinerziehende, als ich nicht so gut verdient habe.“ Und 100 Euro versucht sie monatlich zu sparen. „Das gelingt mir nicht immer, aber wenn, bin ich zufrieden.“
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