Verdacht des mehrfachen Sozialleistungs-Betrugs in Duisburg. Am Dienstagmorgen stürmen 130 Polizisten sechs Mehrfamilienhäuser. Schon nach kurzer Zeit werden vier Verdächtige abgeführt. Ein LKA-Direktor nennt nun Details aus der Ermittlung.
sechs Mehrfamilienhäuser. Hier sollen 435 Südosteuropäer gemeldet sein, die Geld vom Staat kassieren. Die Häuser wurden sofort abgesichert, die Namen auf den Briefkästen mit den Meldelisten verglichen.Es besteht der Verdacht des mehrfachen Sozialleistungs-Betrugs. Schon nach kurzer Zeit wurden vier Verdächtige abgeführt. Sie besitzen keine Papiere oder leben illegal in Deutschland.
Nun wurden alle Erkenntnisse der Taskforce zusammengetragen. Achim Schmitz, Leitender Kriminaldirektor beim Landeskriminalamt Düsseldorf erklärte gegenüber „Bild“: „Aus Bulgarien und Rumänien werden organisiert kinderreiche Familien geholt, denen ein besseres Leben in Deutschland versprochen wird. Sie sollen hier Arbeit bekommen, die Kinder eine gute Schulausbildung.“ Viele können weder lesen noch schreiben.
Weiter erklärte der LKA-Beamte: „Sind diese Familien in Deutschland angekommen, geht man mit ihnen sofort zum Einwohnermeldeamt und zur Familienkasse, meldet sie an, lässt sie alle Anträge unterschreiben und eröffnet dann Bankkonten.“Dann folgt die fiese Masche mit den Menschen: “Wenn das alles in zwei bis drei Tagen erledigt ist, wird die Familie wieder in einen Transporter gepackt. Man erzählt ihnen, sie seien vom Amt abgelehnt worden.
Auch bei den Südosteuropäern, die hier bleiben, kassieren die Betrüger ab. „Sie werden über Scheinfirmen als Geringverdiener angemeldet, die Anspruch auf Aufstockungsleistungen haben", sagte Schmitz. „Nebenbei müssen diese Menschen dann schwarz arbeiten, bekommen nur einige Euro, das meiste Geld kassieren auch hier die Hintermänner.“
In Plovdiv, Bulgarien, habe es sogar einen Kiosk gegeben, an dem „man gegen Bezahlung die bereits ausgefüllten Anträge für deutsche Ämter bekommen“ kann.
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