Kein Zoobesuch, kein Urlaub, immer am Rande des Existenzminimums: In Bayern sind 13 Prozent der Kinder von Armut betroffen. Nach wie vor prägt das Elternhaus die Bildungschancen. Tut die Politik zu wenig, damit Kinder einen Weg aus der Armut finden?
Bildung als Schlüssel aus der Armut ist bei der Münchner Organisation die Devise. Eltern-Kind-Gruppen, Kindergarten, Hort, Hilfe beim Schulabschluss, in der Ausbildung oder im Studium – in jedem Lebensalter versucht die Einrichtung, die Kinder und Jugendlichen aufzufangen und zu fördern.
Dörthe Friess ist die pädagogische Leiterin der Einrichtung. Sie erzählt, wie herausfordernd es für manche Kinder ist, zu lernen: "Wir alle gehen davon aus, dass wir einem Kind eine Aufgabe geben können, es sie durchliest und die Aufgabe lernt." Doch bevor man lernen könne, sei es notwendig, dass das Kind lerne wahrzunehmen, sich zu konzentrieren und Wissen zu verarbeiten.
Kinder aus benachteiligten Familien werden in Kitas hierzulande immer noch zu wenig gezielt gefördert, stellt die Studie Ifo "ein Herz für Kinder" Chancenmonitor fest. Einer der Hauptgründe, warum diese Kinder schon in der Grundschule abgehängt werden, so das Fazit der Forscher. Die Politik müsse endlich mehr im frühkindlichen Bereich tun, fordert Florian Schoner vom Ifo-Institut.
Für die Politik gebe es in dieser Hinsicht viele Möglichkeiten zu fördern, wie zum Beispiel diese Kinder gezielt im Kita-Alter zu unterstützen oder Eltern von Kindern aus benachteiligten Haushalten aktiv bei der Platzsuche behilflich zu sein.
Fraglich ist, ob Broschüren oder Sprachkurse in einigen Kitas Familien tatsächlich aus der Bildungsmisere holen können. Bildungsökonom Florian Schoner ist davon nicht überzeugt. Denn Familien, die mit Existenzängsten zu kämpfen haben und vollkommen erschöpft sind, muss man mehr an die Hand nehmen und ihnen konkrete Hilfen anbieten.
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