Im Prozess gegen einen BND-Mitarbeiter wegen Landesverrats sagt der Chef des deutschen Auslandsnachrichtendienstes aus. Bruno Kahl muss sich für frühere Aussagen rechtfertigen.
Um kurz vor 10 Uhr betritt Bruno Kahl den Saal 148a des Berliner Kammergerichts. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes nimmt auf dem Zeugenstuhl Platz. Er soll imgegen einen BND-Mitarbeiter und einen weiteren Beschuldigten aussagen. Der mutmaßliche Verrat von Geheimnissen an Russland bringt den deutschen Nachrichtendienst und dessen Chef in Erklärungsnot.
„Gott sei Dank sind die Menge dessen, was abgeflossen ist, und die Verwertbarkeit sehr überschaubar“, sagte er dem Tagesspiegel damals. Das Wichtigste sei, dass es sich nicht um Material gehandelt habe, das der BND von anderen Diensten bekommen hatte. „Das war Glück im Unglück.“ Warum er dann also im Interview über „Glück im Unglück“ geredet habe? „Meine Absicht ist natürlich, den Schaden nicht noch größer werden zu lassen“, sagt Kahl vor Gericht. „In der Öffentlichkeit musste ich den Reputationsschaden einhegen.“ Vor dem Berliner Kammergericht ist der BND-Chef nun bemüht, deutlich zu machen, dass seine beiden Aussagen – im Interview und im Verfahren – aus seiner Sicht nicht im Widerspruch stehen.
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