Bombensuche auf dem Berliner Gendarmenmarkt
trafen die Alliierten vielfach die umliegenden Gebäude. Was nach annähernd 80 Jahren immer noch an Bomben-Blindgängern, Granaten, Minen oder Munition unter Berlins schönstem Platz lauert – unbekannt. „Es wird eine Kampfmittelsondierung auf Basis der Auswertung von Luftbildern geben“, so das zuständige Landesunternehmen Grün Berlin.
Auslöser für die Kampfmittel-Suche: geplante Buddel-Arbeiten. Denn neue Leitungen für Strom, Medien, Wasser und Abwasser für die Restaurants und Anrainer werden verlegt, der Platz damit endlich stolperfrei. Zudem soll Regen künftig in unterirdischen Anlagen versickern. Tiefbauarbeiten dieser Art finden nach Auskunft der Bauherren erstmals auf dem Gendarmenmarkt statt.
Der bekannte Historiker Laurenz Demps berichtete in seinem Buch über den „schönsten Platz Berlins“, dass dieser während der Nazi-Zeit in Rastermuster gepflastert wurde und dazu diente, sogenannte Pimpfe in die Hitlerjugend aufzunehmen. In den Jahren nach dem Krieg wurde er als Auto-Friedhof genutzt. In den 1980er-Jahren ließ dieEben dieses Pflaster wird jetzt auch auf den Flächen um das Konzerthaus und östlich des Deutschen Doms erneuert .
Probe-Pflaster: Schon im Januar wurde eine Musterfläche angelegt. Sie hat unterschiedliche Größen und BearbeitungenGrün Berlin: „Der neue Naturstein aus europäischer Herkunft wird sich an der aktuellen Pflasterrasterung orientieren.“ Um dem historischen Vorbild nahe zu kommen und auf die erhöhte Nutzung mit ein paar Tausend Besuchern pro Tag zu reagieren.
Gibt‘s während der Boden-Sondierung nach Kampfmitteln eine Bannmeile für Passanten? „Eine Absperrung des Platzes ist dabei nicht vorgesehen und auch im Verlauf der Maßnahmen nicht zu erwarten“, so Grün Berlin. Die Kosten sind Teil der Gesamt-Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Fertig sein soll alles Ende 2024.