Der Brexit setzt eine Logik in Gang, nach der alle zur imaginierten Souveränität ihrer alten Nationen zurückkehren sollen. Doch warum sollte sie vor den aktuellen Grenzen des Vereinigten Königreichs haltmachen?, schreibt Fintan O’Toole.
– auf Deutsch. Man könnte annehmen, dass der Wortführer einer nationalistischen Revolte gegen eine angebliche koloniale Vorherrschaft die Hymne des Feindes nur singen würde, um beißenden Spott damit zu treiben. Dies war, wie in seiner Rede klar wurde, jedoch nicht Johnsons Absicht. Johnson wollte weder die EU noch Deutschland lächerlich machen. Er sang die Hymne, um zu zeigen, dass er es konnte.
unter seinen eigenen Anhängerinnen und Anhängern zu distanzieren:"Ich bin ein Kind Europas. Ich bin ein liberaler Weltbürger. Meine Familie ist das genetische Pendant einer UN-Friedenstruppe. Ich kann diezu sein, werde ich es auch tun." Und er tat es. Doch nicht nur das, er betonte, dersei weit davon entfernt, das Anliegen"kleingeistiger Fremdenfeinde" zu sein – er sei in Wirklichkeit"das großartige Projekt des europäischen Liberalismus".
Bekanntermaßen ist Johnson jetzt Premierminister des Vereinigten Königreichs und seine Kampagne von 2016 erreicht mit dem offiziellen Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU am 31. Januar eine Art Höhepunkt. Eine der großen Mächte Europas löst sich vom europäischen Projekt, wenn nicht unwiderruflich, so doch zweifellos für eine sehr lange Zeit.
Der Aufstieg des Nationalismus ist in der Tat die einflussreichste Strömung des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa.Was Johnson vermutlich mit seiner Behauptung, der Brexit sei ein großartiges Projekt des europäischen Liberalismus, gemeint hat, ist, dass die moderne europäische Identität auf der Schaffung des Nationalstaats als primärem Ort politischer Loyalität beruht. Und an dieser Vorstellung ist viel Wahres dran.
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