Kaum hatte Johnson seinen Rücktritt angekündigt, raunte es schon: Er wolle nur bis Herbst im Amt bleiben, um seine Hochzeit auf dem Luxus-Landsitz der Regierung zu feiern. Nun haben sich die Pläne wohl geändert.
in einer geheimen Zeremonie in der Westminster-Kathedrale das Jawort. Sie mit weißem Blumenkranz und im bestickten Kleid, er mit dunklem Anzug und hellblauer Krawatte.
Wegen der Coronapandemie war aber nur ein kleiner Kreis eingeladen – nun will der gerade noch amtierende britische Premier die große Party nachholen. Ende des Monats wollten die Johnsons auf dem Luxuslandsitz der britischen Regierungschefs, genannt »Chequers«, feiern. Die Einladungen sollen schon verschickt sein.
Es könnte so schön sein – wäre da nicht das Problem mit dem Rücktritt. Jahrelang hatte Johnson eine Politik des »muddling through« verfolgt, was in seinem Fall hieß: Er wurstelte sich durch einen Skandal nach dem nächsten . Selten ging es dabei um seine Politik, fast immer um seine persönlichen Verfehlungen: Hier ein bisschen Vetternwirtschaft, dort illegale Partys im Corona-Lockdown, da eine überteure Renovierung der Dienstwohnung.
Der Skandal um seinen Parteikollegen Chris Pincher war nun der eine zu viel – und könnte Johnson die Hochzeit vermiesen. Kaum war er zurückgetreten, schrieben die ersten Medien: Ob Johnson nur im Amt bleibe, um am 30. Juli auf Chequers zu feiern?Boris und Carrie Johnson im Garten der Downing Street nach ihrer Hochzeit in London im Jahr 2021Ein Regierungssprecher wies das zurück, aber da war der Gedanke schon in der Welt.
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