Boris Pistorius hält das Sondervermögen für die Bundeswehr zu klein. Auch der reguläre Etat reiche nicht aus, sagte der neue Verteidigungsminister in einem Interview. Vehement kritisierte er auch die Aussetzung der Wehrpflicht.
Pistorius kündigte dazu einen engen Schulterschluss mit der Industrie an, um Produktionskapazitäten auszuweiten und Lieferungen zu beschleunigen. Kommende Woche werde er sich mit der Rüstungsindustrie an einen Tisch setzen. »Wir müssen schneller bei der Beschaffung werden«, sagte der Minister.
In Bezug auf Leopard-2-Panzer unterstrich der Verteidigungsminister in dem Zeitungsinterview zudem, dass Deutschland durch deren Lieferung nicht zur Kriegspartei werde. »Nur wissen wir auch, dass Putin sich für das Völkerrecht nicht sonderlich interessiert. Aber wir setzen ein klares Signal der Entschlossenheit«, fügte er hinzu.In dem Interview äußerte sich Pistorius auch zum Aussetzen der Wehrpflicht im Jahr 2011.
Die Wehrpflicht sei unter anderem wichtig gewesen, um in der Gesellschaft einen stärkeren Bezug zur Bundeswehr zu haben. »Früher saßen an jedem zweiten Küchentisch Wehrpflichtige«, sagte Pistorius. »Auch dadurch gab es immer eine Verbindung zur Zivilgesellschaft.« Es gelte nun, die Bundeswehr »erst mal so attraktiv machen, dass sich gute junge Leute für sie interessieren und sich bewerben«, sagte der Verteidigungsminister.
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