Der Nahostkonflikt hinterlässt auch Spuren auf den Straßen Berlins: Angriff auf eine Synagoge, Demos, brennende Barrikaden. Eine Spurensuche am Tag nach dem Krawall.
Nach dem Anschlag: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner von der CDU und Kultursenator Joe Chialo besuchen die Synagoge an der Brunnenstraße, die Ziel eines Anschlags war.. Genau dort, wo eigentlich niemand hindarf – mit Ausnahme der Mitglieder der orthodoxen jüdischen Gemeinde Kahal Addas Jisroel. Segal hält einen Becher Kaffee in der Hand, sie sieht müde aus.
Dort will Rabbiner Schlomo Rottmann das Gemeindehaus und die Synagoge besuchen. Er sagt, er habe am Dienstagabend einen Mann gesehen. Dieser habe Videos mit dem Handy gedreht. Das habe die Gemeindemitglieder verunsichert. Auf Nachfrage hätten die Polizeibeamten erklärt, dass das Filmen auf offener Straße in Deutschland erlaubt sei.Einen zweiten Anschlag konnte die alarmierte Polizei verhindern. Sie nahm am Morgen einen mit einem Palästinensertuch vermummten Mann fest.
Am Vormittag danach sitzen nur wenige Menschen in den Cafés oder kaufen an den Gemüseständen ein. Dort, wo sonst reges Treiben herrscht, gibt es wenig Andrang. Ab und zu fährt ein Polizeiwagen vorbei. Über einigen Geschäften hängen Palästina-Flaggen. Hervor sticht ein Laden, in dem Kleidung und andere Dinge angeboten werden. Dort hängen über den Schaufenstern gleich fünf Palästina-Flaggen.
Auf einem Schild vor dem Eingang der Schule klebten vergangene Woche noch einige propalästinensische Sticker. Diese wurden mittlerweile entfernt. Am Schulgebäude und auch ringsum sind einige Aufkleber zu sehen, eine Kopie des Lexikoneintrags zum Begriff Apartheid. Das soll auf die Situation der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen anspielen.
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