Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Militärputsch steht die Junta in Myanmar zunehmend unter Druck. Nun will sie die bewaffneten Widerstandsgruppen zu Verhandlungen bewegen.
Die seit drei Jahren in Myanmar herrschende Militärjunta hat die bewaffneten Gruppen im Land aufgerufen, die Waffen niederzulegen und in Verhandlungen einzutreten. „Terroristische aufständische Gruppen“ und bewaffnete Gruppen ethnischer Minderheiten seien aufgerufen, ihren Kampf aufzugeben und über eine „politische Lösung der politischen Probleme“ zu verhandeln, erklärte die Junta am Donnerstag.
Das Militär in dem südostasiatischen Land hatte 2021 die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt, woraufhin Wochen lang Hunderttausende Menschen gegen die Junta und ihre gewaltsame Machtübernahme protestiert hatten. Bis heute liefert sich das Militär Kämpfe mit pro-demokratischen Widerstandskämpfern und Gruppen ethnischer Minderheiten.
Zuletzt hatte die Junta in diesen Kämpfen eine Serie von Rückschlägen erlitten. Die gegen die Junta kämpfenden Gruppierungen erzielten in den vergangenen Monaten Geländegewinne im Norden und Westen des Landes - obwohl sie deutlich schlechter ausgerüstet sind und. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge kontrollierte das Militär zuletzt nur noch weniger als die Hälfte des Landes.
Das Militär gerät auch deshalb zunehmend ins Hintertreffen, weil sich seit der Ausweitung des Bürgerkriegs 2021 mehrere bewaffnete Gruppen im Kampf gegen die Junta zusammengeschlossen haben, die vorher Jahrzehnte lang für sich allein um ihre Unabhängigkeit kämpften. Schon vor der Machtübernahme des Militärs war das Land von ethnischen Spannungen und Konflikten geprägt. Es gibt allein 135 anerkannte ethnische Gruppen und diverse nicht anerkannte, darunter die muslimische Minderheit der Rohingya, an der 2017 ein Völkermord verübt wurde. Die birmanische Mehrheit macht fast 70 Prozent der Bevölkerung aus und dominiert auch das Militär sowie vor allem das Zentrum des Landes.
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