Die brasilianischen Behörden ermitteln wegen katastrophaler Arbeitsbedingungen und Verdachts auf Menschenhandel auf der BYD-Baustelle in Brasilien.
Dienstag, 07.01.2025, 12:08 Der chinesische Autohersteller BYD expandiert und baut derzeit in Brasilien ein neues Werk. Dafür wurden auch Arbeiter aus China eingeflogen. Nun ermitteln jedoch die brasilianischen Behörden wegen katastrophaler Umstände auf der Baustelle - auch von Menschenhandel ist die Rede. Seit etwa drei Jahren expandiert der chinesische E-Autohersteller BYD in die ganze Welt.
Neben Standorten in den USA, in Japan und Indien baut das Unternehmen derzeit auch eine Produktionsstätte in Brasilien. Zahlreiche Arbeiter kamen für den Bau extra aus China. 163 von ihnen stuften die Behörden des brasilianischen Bundesstaats Bahia nun als Opfer von Menschenhandel ein. Wie die Nachrichtenagentur600 Arbeiter teilen sich acht Toiletten Die Arbeitsbedingungen auf der BYD-Baustelle in Brasilien sollen katastrophal sein. Laut den Behörden verfügen die Unterkünfte lediglich über Betten ohne Matratzen. Deutlich besorgniserregender sind jedoch die hygienischen Zustände. 31 Arbeiter müssen sich offenbar ein einziges Badezimmer teilen. Zudem gebe es auf der gesamten Baustelle gerade einmal acht Toiletten für insgesamt 600 Personen. Diese sollen gleichzeitig auch als Vorratsraum für Lebensmittel verwendet werden und weder über Toilettenpapier noch über Wasser verfügen. Da die Baufirma Jinjiang Construction Brazil außerdem die Pässe und Löhne der Arbeiter eingezogen haben soll, ermittelt nun die brasilianische Arbeitsbehörde wegen des Verdachts auf Menschenhandel. Auf Nachfrage von Reuters reagierten zunächst weder BYD noch Jinjiang. Das Bauunternehmen wies später in einem Beitrag in den sozialen Medien jedoch die Vorwürfe von sich. Am 7. Januar will sich die brasilianische Staatsanwaltschaft erneut mit den beiden Unternehmen treffen, um einen Deal vorzuschlagen. Bis dahin übernehmen BYD und Jinjiang nach Angaben von Reuters die Kosten, um die 163 Arbeiter so lange in einem Hotel unterzubringen, bis die aktuelle Situation geklärt sei
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