CO₂-Emissionen steigen 2019 weniger stark an. Doch die dringend nötige Trendwende ist nach Auffassung von Experten noch lange nicht in Sicht - im Gegenteil.
Insgesamt gingen die Emissionen aus Kohle weltweit um rund 0,9 Prozent zurück. Jene aus Öl stiegen jedoch weiter um 0,9 Prozent. Am deutlichsten gingen die Erdgas-Emissionen in die Höhe, um rund 2,6 Prozent. Auch in der EU nahm die Verbrennung von Öl und Erdgas zu, sodass die Emissionen insgesamt nur um 1,7 Prozent sanken, langsamer als im Vorjahr.
Der steigende Erdgasverbrauch trägt zwar zum Rückgang des CO2-Ausstoßes bei, weil Erdgas deutlich weniger klimaschädlich ist als Kohle. Klimaforscher sehen den Anstieg dennoch mit Sorge."Erdgas zu verbrennen stößt etwa 40 Prozent weniger CO2 pro Energieeinheit aus als Kohle, aber es ist kein kohlenstoffarmer Brennstoff", sagt Julia Pongratz von der LMU München, Co-Autorin des Berichts.
Zu den fossilen Emissionen kommen noch jene aus Änderungen der Landnutzung, vor allem Brandrodungen. Hier ist die Unsicherheit weit größer als bei den fossilen Brennstoffen. Die GCP-Forscher schätzen den Beitrag vorläufig auf rund 6,3 Milliarden Tonnen CO2, deutlich mehr als im Vorjahr, vor allem weil in Brasilien und Indonesien ungewöhnlich viel Wald verbrannte.
Insgesamt kommen die Forscher so auf geschätzte Emissionen von 43,1 Milliarden Tonnen CO2, nach 42,5 Milliarden Tonnen im Jahr 2018. Ungefähr die Hälfte dieses Ausstoßes wird von Böden, Pflanzen und Ozeanen aufgenommen, die andere Hälfte verbleibt in der Atmosphäre, ein erheblicher Teil davon über Jahrtausende. Die Forscher schätzen, dass der mittlere CO2-Gehalt in der Luft somit von 407 ppm in 2018 auf rund 410 ppm angestiegen ist.
Was die Chancen auf Einhaltung der Paris-Ziele angeht, sind das düstere Botschaften, zumal noch nicht abzusehen ist, dass die Emissionen endlich ein Plateau erreichen würden. Eher dürfte es 2020 weiter nach oben gehen."Insbesondere der Energieverbrauch wird wachsen, denn den neuesten Vorhersagen des Internationalen Währungsfonds zufolge wird die globale Wirtschaftskraft deutlich zunehmen", sagt Sabine Fuss vom Mercator Research Institute MCC in Berlin.
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