US-Künstlerin Christina Quarles zeigt im Hamburger Bahnhof ihre Bilder.
Helle Haut und Sommersprossen, da wollten die Klassenkameraden der 12-jährigen Christina Quarles aus Chicago nicht glauben, dass ihr Vater schwarz ist. Für das Kind ein traumatisches Erlebnis.
Heute verarbeitet die Amerikanerin ihre Erlebnisse in Bildern, auf denen sich Gliedmaßen, Alter, Hautfarbe und Geschlecht ihrer Figuren vermischen. Der Hamburger Bahnhof widmet Christina Quarles ihre erste Museumsschau. Unter dem Titel „Collapsed Time“ werden 20 Gemälde und Zeichnungen aus ihrem Atelier in Los Angeles gezeigt.Foto: Claudia von Duehren
Gleich am Eingang der 400 Quadratmeter großen Ausstellungsräume wird ihr neuestes titelgebendes Werk präsentiert. Auf sechs raumhohen Leinwänden schuf Quarles einen Reigen ineinander verschlungener Figuren. Erotisch, verführerisch, aber auch abweisend stellen sich die zerfließenden Körper dar.Foto: Christina Quarles
Für Christina Quarles sind diese Figuren, die in keine Schablone passen, auch ein Symbol für ihren Schmerz darüber „nicht so gesehen zu werden, wie man ist“, erklärt die Künstlerin. Sie kritisiert den Umstand, dass sie nur deshalb nicht der Diskriminierung gegen Schwarze ausgesetzt ist, weil sie weiß aussieht und nicht, weil endlich Gleichberechtigung herrscht.
So hat sich Quarles mit ihrer weißen Ehefrau auch ganz bewusst für einen schwarzen Vater für ihre gemeinsame Tochter entschieden. „Ihr sieht man auch an, dass sie schwarz ist“, freut sich Christina Quarles.10–18 Uhr, Do. 10–20 Uhr, Sa. u. So. 11–18 Uhr, 14 Euro
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