Ich wechselte von der Grundschule auf das Gymnasium, als der erste Corona-Lockdown verhängt wurde. Ich war gerade zwölf. Heute finde ich die Maßnahmen falsch.
Unsere Autorin wollte gerade auf das Gymnasium wechseln, als der erste Lockdown verhängt wurde. Hier erzählt sie, was die Schulschließungen mit ihr gemacht haben.Ich war gerade zwölf, kurz bevor der erste Lockdown begann. Viele Kinder hofften sogar, dass es zu einem Lockdown kommt. In erster Linie assoziierten sie damit schulfrei. Und mit Freunden könne man ja trotzdem noch telefonieren.
Mein Alltag bestand zunehmend aus schlafen, aus dem Fenster gucken, die Decke anstarren und warten. Tagsüber blieb ich allein mit meinem kleinen Bruder zuhause. Wir bekamen Aufgaben über die Schulcloud - sofern sie denn funktionierte. Ob wir die Aufgaben wirklich bearbeiteten, interessierte niemanden. Wir hatten damals keinen Drucker, also musste ich immer warten, bis meine Mutter mit den ausgedruckten Stapeln Papier wieder nach Hause kam.
Nach einer Zeit, die sich für mich wie mehrere Jahre anfühlte, durften wir endlich wieder zur Schule gehen. Zu Beginn allerdings nur die Hälfte der Klasse, für jeweils eine Woche. In der anderen Woche war weiter Homeschooling angesagt. Und dieses Mal war ich ganz allein zuhause, da mein Bruder und ich natürlich nicht in derselben Woche Schule hatten, sondern immer abwechselnd.
Allerdings ist das Gymnasium anders als die Grundschule und so wurde erwartet, dass die meisten Aufgaben auch zum Ende der Woche in die Cloud hochgeladen wurden. Ich drückte mich vor den Aufgaben, fing meistens erst Donnerstagnachmittag an, irgendetwas zu erledigen und hatte am Freitag einen ungeheuren Stress.
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