Die Mehrheitseigentümer der insolventen Maple Bank haben sich mit dem Fiskus geeinigt: Sie zahlen Gewinne aus Cum-Ex-Geschäften zurück, berichtet Willmroth
Die Maple Bank war seinerzeit unter den Rückforderungen der Finanzämter zusammengebrochen und musste im Frühjahr 2016 einen Insolvenzantrag stellen. Auch mit dem Insolvenzverwalter Michael Frege haben sich die drei früheren Haupteigentümer nun geeinigt. Sie zahlen im Rahmen eines Vergleichs eine nicht näher benannte Summe.
Der ebenfalls liquidierte Dachkonzern der Bank, die Maple Financial Group, gehörte zu knapp 25 Prozent der kanadischen National Bank, zu etwa 28 Prozent Ontario Teachers' Pension Plan , einem Pensionsfonds für Lehrer im Bundesstaat Ontario, und zu etwa 29 Prozent der Investorenfamilie Chan aus Vancouver. Der Rest war in der Hand früherer Geschäftsführer und weiterer Investoren.
Cum-Ex steht für einen der größten Steuerskandale der deutschen Geschichte. Aktiengeschäfte mit und ohne Dividende brachten Banken, Aktienhändlern und deren Handlangern innerhalb weniger Monate zweistellige Renditen ein, mit Geld vom Staat: Sie ließen sich Steuern auf Kapitalerträge doppelt oder gar mehrfach erstatten.
Sollte es zum Prozess in Frankfurt kommen, wären die Mehrheitseigentümer der Bank dabei außen vor. Eine Szenerie wie am Landgericht Bonn wird es in diesem Fall also nicht geben. In der Bundesstadt findet der erste Strafprozess wegenim Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften statt.
Wer sich rechtzeitig mit dem Fiskus einigt, womöglich günstiger davon - so wie jetzt die Maple-Gesellschafter. Für einige frühere Manager der Bank, die auch Gesellschafter des Instituts waren, könnte es indes noch teuer werden. Sie haben sich weder mit dem Insolvenzverwalter, noch mit den Behörden geeinigt.
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