Während der US-Präsident in Hanoi die große Diplomatie zelebriert, sagt im Kongress sein früherer Vertrauter Michael Cohen gegen ihn aus. Und Trump hat noch mehr Probleme, schreibt A_Cassidy.
Was Cohen dort sagen will, ist über dasschon durchgesickert. Der 52-Jährige werde den Präsidenten erstmals eines kriminellen Verhaltens während dessen Amtszeit beschuldigen, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf einen Vertrauten Cohens. Es gehe dabei unter anderem um die Zahlung von Schweigegeld an eine Pornodarstellerin, die Cohen in Trumps Auftrag abwickelte.
Als Zeuge ist Cohen umstritten. Schon einmal hat er den Kongress belogen, als er über die Geschäfte Trumps in Russland aussagen musste. Diese Geschäfte werden auch in den beiden vertraulichen Anhörungen vor den Geheimdienstausschüssen ein Thema sein, nicht aber bei Cohens öffentlichem Auftritt, weil die Abgeordneten der noch laufenden Untersuchung des Sonderermittlers Robert Mueller nicht in die Quere kommen wollen.
Die Republikaner im Kongress bringt dies in eine schwierige Lage. In der Amtszeit von Barack Obama kritisierten sie oft zu Recht dessen Tendenz, den Kongress mit präsidentiellen Verordnungen zu umgehen. Nun müssen sie sich entscheiden, was sie höher gewichten: die Loyalität zu Trump - oder die Verfassung, die dem Kongress die alleinige Haushaltskompetenz zuspricht. Um viele frühere Kritiker Obamas ist es in den vergangenen Tagen zumindest schon mal still geworden.