Nach einem Tor werden im modernen Fußball Verkleidungen ausgepackt, Botschaften enthüllt oder einstudierte Posen für die Kamera eingenommen. Das sah früher anders aus. Wie sich der Torjubel verändert hat und woran das liegen könnte.
Fußball-Szenen aus vergangenen Jahrzehnten wirken oft wie aus einer anderen Welt. Da fällt ein Tor, der Schütze reißt auf der Stelle die Arme hoch und springt, nein, tollt mit seinen Mitspielern vor Freude ungeniert herum. Heute sprinten viele Fußballer schon mit stoischer Mine Richtung Fans und Eckfahnen-Kamera, bevor der Ball überhaupt im Netz gelandet ist.Jubel werden teilweise akribisch vorbereitet.
Lionel Messi fiel jüngst nach Treffern für Inter Miami mit Anspielungen auf Marvel-Helden wie „Thor“ oder „Black Panther“ auf – Messis Kindern gewidmet, die Fans der Filme sind. Außerdem haben sich im modernen Fußball viele Spieler einen eigenen Jubel zugelegt, den sie regelmäßig nach Toren vortragen. Dazu zählen etwa der umrührende Serge Gnabry oder die stählerne Pose von Cristiano Ronaldo.
All das ist im modernen Fußball normal. Auch deshalb ist es wohl so ungewohnt bei Aufnahmen von früheren Partien keinerlei Torjubel dieser Art zu sehen. Auch Andreas Tschorn ist dieser Unterschied schon aufgefallen. Er ist Sportwissenschaftler und Mitglied im Verband Deutscher Fußball-Historiker. Zu den Gründen für die Veränderung der Torjubel mutmaßt er, dass die größere mediale Aufmerksamkeit für den Sport damit zu tun haben könnte.
Dem stimmt Uwe Wilkesmann zu. Er ist Soziologe an der Technischen Universität Dortmund, Mitbetreiber des Portals „Sozialwissenschaftliche Fußballforschung“ und hat zuletzt unter anderem zum Thema Fanbindung geforscht. Er weist auf Berichte hin, laut denen Superstar Neymar Jr. bei dem saudischen Klub Al-Hilal für einzelne Postings in den sozialen Medien bezahlt wird.
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