Die Hoffnung auf ein rasches Kriegsende sei trügerisch, sagt der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev. Hier spricht er über Wege zum Frieden – und seine Wünsche an Deutschland.
hat angekündigt, er werde den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Wie viele Stunden wird er Ihrer Meinung nach brauchen? Dieser Krieg begann vor bald elf Jahren, im Februar 2014, als russische Truppen die Grenze zur Ukraine überschritten und die Halbinsel Krim besetzten. Seitdem sind Zehntausende Stunden vergangen und Hunderttausende Ukrainer gestorben. Ja, der Krieg könnte innerhalb von 24 Stunden beendet werden.
Wäre ein Ende des Krieges auch der Beginn von Frieden? Es ist doch kaum vorstellbar, dass zwei Länder, von denen das eine das andere überfallen hat, nach dem Ende der Kämpfe einfach so miteinander umgehen, als hätte es den Krieg nie gegeben. Weil Russland keine Ruhe gibt. Wir hatten das alles doch schon mal, nach den Verhandlungen von Minsk. Da gab es 40 oder 50 Feuerpausen, die Russland alle gebrochen hat. Die Hoffnung auf eine Waffenruhe ist eine Scheinhoffnung.
Das Wichtigste ist, dass die Deutschen inzwischen gemerkt haben dürften, dass es überhaupt keinen Grund gibt, Angst vor Russland zu haben. Diese übertriebene Furcht, man könne Russland zu sehr reizen, die gab es schon 2014. Es gab sie nach der Invasion 2022, es gab sie vor der Lieferung von Schützenpanzern, vor der Lieferung von Leopard-Panzern, und es gibt sie auch jetzt noch, bei der Debatte um die Lieferung von Taurus-Raketen.
Gerade in den ersten Tagen haben sich sehr viele Freiwillige gemeldet. In diesem Jahr haben wir das Mobilisierungsgesetz geändert, und wenn wir jetzt neue Brigaden zusammenstellen, geht das sehr schnell. Woran es mangelt, ist Material: Kampfpanzer, Schützenpanzer, solche Waffen. Wir haben Soldaten, aber wir können unsere Kampfverbände nicht schnell genug und gut genug ausstatten. Das wissen wir nicht genau.
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