Wie konnte man das nur übersehen? Der Fußball spielt in der Kunst der Moderne eine rasante Rolle, selbst Salonlöwen wie Salvador Dalí waren mit von der Partie.
Im „Fußballspiel“ von Omer Mujadzic bildet sich ein regelrechtes Knäuel aus Leibern, vergleichbar einer Schlachtenszene aus der Renaissance.Im „Fußballspiel“ von Omer Mujadzic bildet sich ein regelrechtes Knäuel aus Leibern, vergleichbar einer Schlachtenszene aus der Renaissance.: Ein einziges Tor kann die Welt verändern, für einen Moment zumindest, und die Emotionen sofort zur Explosion bringen. Besser so, möchte man sagen.
Das Bild aus dem Jahr 1913 zählt in seiner kubistischen Aufsplitterung zu den Höhepunkten einer bis Januar 2025 angelegten Großausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Das liegt nicht eben um die Ecke, in diesem Fall ist der Katalog freilich mehr als ein bequemer Ersatz.
Das Gerangel gehört schon dazu, in Maria Lassnigs „Wettbewerb III“ pappen die Figuren förmlich aneinander, während sich im „Fußballspiel“ des einst in Zagreb lehrenden bosnischen Akademieprofessors Omer Mujadzic ein regelrechtes Knäuel aus Leibern bildet, vergleichbar einer Schlachtenszene aus der Renaissance. Überhaupt stürzen sich die Künstler mit Verve auf die sich verkeilenden Körper, als handelte es sich um den Raub der Sabinerinnen.
Es ist schon erstaunlich, wie viele bekannte Namen sich künstlerisch mit dem Fußball beschäftigt haben, selbst Salvador Dalí und der noch versnobtere Cecil Beaton, Alfred Hrdlicka – auf der Illustration für Pablo Nerudas Gedichtband „Estravagario“ dribbelt ein Skelett mit dem Ball – und Friedensreich Hundertwasser, Ilja Kabakow oder Claes Oldenburg mit einem soften Matratzen-Spielfeld, frei nach dem Motto „sanfter stürzen“.
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