Auf einem Datenmarktplatz standen wochenlang Passdaten von Tausenden Personen offen im Netz. Erst lange nach unseren Hinweisen nahm das belgische Unternehmen die Daten offline. Menschen aus mehreren Ländern waren einem hohen Risiko für Datenmissbrauch und Betrug ausgesetzt.
Shoppingtour auf dem Datenmarkt: Auf Databroker konnte man seinen Karren vollmachen, zum Beispiel mit Passdaten von Personen, die davon gar nichts wussten.hat die Passdaten von Tausenden Personen im Netz veröffentlicht. Monatelang konnten Listen mit Namen, Geburtsdaten und Passnummern der Betroffenen auf der Seite von Databroker heruntergeladen werden. Nicht etwa versteckt in einem Winkel des Darkweb, sondern auf einer Webseite, wo auch Suchmaschinen die Daten leicht finden konnten.
Möglichen Kund:innen solche Probe-Datensätze anzubieten, ist in der Branche weit verbreitet. Aber üblicherweise werden sie mit einem Passwort geschützt oder nur auf Anfrage verschickt. Dass ein Verkäufer die Daten öffentlich ins Internet stellt, ist ungewöhnlich – und für die Betroffenen gefährlich. Databroker soll dagegen dezentral funktionieren – und damit besonders sicher und reibungslos. Verkäufer können Daten über die Plattform anbieten, interessierte Käufer fragen an. Übergabe und Bezahlung sollen dezentral und automatisiert über eine Blockchain-Infrastruktur abgewickelt werden. Eine Art weltweites Kleinanzeigen-Portal für Daten, peer-to-peer, ohne Zwischenhändler.
netzpolitik.org konnte mehrere Personen auf den Listen ausfindig machen. Sie leben in Bayern oder Niedersachsen, in Budapest oder in der ungarischen Provinz. Einige bestätigen, dass ihre Daten echt sind, als wir sie kontaktieren. In anderen Fällen stimmen Namen und Geburtsdaten, die wir auf Profilen im Netz fanden, mit den Angaben auf den Listen überein.
Einen Hinweis zum Verkäufer könnten die Metadaten der Dateien geben: Aus ihnen geht hervor, wann eine Datei erstellt wurde und womit: Die frühesten Listen sind von August 2023, die aktuellsten von Anfang Februar diesen Jahres. Erstellt wurden sie mit Microsoft Word oder Excel auf einem Computer von Dell, und überwiegend spät am Abend – zu einem Zeitpunkt also, zu dem die meisten Menschen in einem Büro längst nach Hause gegangen sind.
„Dazu reicht auf keinen Fall ein Hinweis im Kleingedruckten“, sagt die Juristin. Sie bezweifle, dass Betroffene in den Verkauf derart sensibler Daten einwilligen würden, wenn sie über die Details informiert würden.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Bekanntes Event im Kreis Gütersloh: ++ Zverev gewinnt erstes Match vor tausenden Fans ++Zwischen dem 15. und 23. Juni findet in der OWL-Arena im Kreis Gütersloh das traditionelle Tennisturnier statt. Hier gibt es alle wichtigen Infos im Überblick.
Weiterlesen »
BSI warnt vor angreifbaren Codeschmuggel-Lecks in tausenden Exchange-ServernDas CERT-Bund des BSI warnt vor mindestens 18.000 Exchange-Servern in Deutschland, in die Angreifer Schadcode einschleusen können.
Weiterlesen »
Nach tausenden Norovirus-Erkrankungen : Behörden am Gardasee geben EntwarnungNach mehr als 1000 Virus-Erkrankungen am Gardasee hatten Behörden das Trinken von Leitungswasser untersagt. Nun gibt es Entwarnung - und ein Bürgermeister trinkt sogar direkt aus dem See.
Weiterlesen »
Erst Technik, nun Personal : Aeroflot-Personal meldete sich zu Tausenden krankDie russische Nationalairline hat zahlreiche Verspätungen angehäuft. Aeroflot soll es an Kabinenpersonal mangeln. Das wollen die Behörden jetzt überprüfen.
Weiterlesen »
Anordnung der US-Luftfahrtaufsicht: Sauerstoffmasken in Tausenden Boeing-Maschinen müssen inspiziert werdenMöchten Sie wirklich alle Artikel aus Ihrer Merkliste löschen? Diese Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden.
Weiterlesen »
Alina Schwermer Hin und weg: Alle sind mit allem verbundenWie ein Netz halten die persönlichen oder verwandschaftlichen Verbindungen die Menschen in einem italienischen Dorf zusammen.
Weiterlesen »