Frühjahr 1986: Im Kernkraftwerk Tschernobyl explodierte der Reaktor Block 4. In Gorleben erlebte die Anti-Atomkraft-Bewegung nie geahnten Zulauf bei ihren Demonstrationen gegen das dort geplante atomare Endlager.
Insgesamt 15.000 Menschen kamen täglich zur Arbeit im KKW " Bruno Leuschner " in Lubmin , die meisten mit dem Werkszug.
Zur gleichen Zeit im Nordosten: Im VE Kombinat Kernkraftwerke"Bruno Leuschner" läuft alles wie gewohnt, und zwar seit mehr als zehn Jahren. Bei der Inbetriebnahme am 12. Juli 1974 gilt das Kernkraftwerk als hochmoderner DDR-Zukunftsbetrieb. Das größte AKW der, damals auch eines der größten in Europa, liegt am Rande von Lubmin, einem malerischen Seebad direkt an der Ostsee. Mit dem Greifswalder Bodden steht reichlich Kühlwasser zur Verfügung.
Schnell tauchen die ersten Probleme auf. Neben der Materialermüdung durch den permanenten Neutronenbeschuss gibt es Rostschäden durch das Kühlwasser. Reparaturen werden nötig. Ein Tag Stillstand bedeutet laut Meyer allerdings eine Million Mark Verlust. Also werden Forschungsstellen an den KKW-Standorten eröffnet, um die Probleme zu beheben.Die daraus resultierenden Reparaturarbeiten selbst dürfen aber nicht sofort durchgeführt werden.
Den Physiker Norbert Meyer - zwar fasziniert von dem kühnen Unterfangen, die Kernenergie zu bändigen - beschleichen irgendwann Zweifel:"Je länger man an dem Objekt arbeitete, merkte man, wie unausgereift die ganze Sache teilweise war." 1984 ergeben Berechnungen erstmals,"dass wir die Sicherheit in einigen Situationen nicht gewährleisten können", so Meyer.
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