Deutschland erlebt eine zunehmende Deindustrialisierung, was zu einem Verlust an Arbeitsplätzen in der Industrie führt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Der Wandel zu einer Dienstleistungsgesellschaft wirft wichtige Fragen nach dem zukünftigen Wohlstand und der Finanzierung der öffentlichen Dienstleistungen auf.
Deutschland erlebt eine zunehmende Deindustrialisierung , was zu einem Verlust an Arbeitsplätze n in der Industrie führt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind die öffentlich Beschäftigten von 2012 bis 2022 um 14 Prozent gestiegen. Zwei Drittel aller Jobs in Deutschland sind inzwischen dienstleistungsorientiert.
Der ehemalige Wirtschaftsweise Bert Rürup betont, dass die Geschwindigkeit dieses Wandels besorgniserregend ist, da die Erneuerung in der Industrie nicht ausreichend voranschreitet. Es besteht die Sorge, dass durch diese Veränderung mehr Arbeitsplätze verloren gehen als neue entstehen können. Die Tarifverhandlungen für etwa 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, deren Gehälter unter denen der Industrie liegen, werden in einer wirtschaftlich angespannten Zeit besonders wichtig. Die Transformation muss neben Druck auch Dynamik entwickeln, so Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).Die Frage stellt sich, ob der Wandel hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft Deutschland am Ende am Wohlstand kostet. Denn in der Industrie gehen tendenziell eher gut bezahlte Jobs verloren, die im Öffentlichen Dienst nicht zwingend wieder aufgebaut werden. Der ehemalige Wirtschaftsweise Bert Rürup stellt jedoch klar, dass eine leistungsfähige Verwaltung, Polizei und modernes Bildungswesen wichtig sind. Es ist jedoch wichtig, dass eine Gesellschaft in der Lage ist, die Kosten dieser öffentlichen Dienstleistungen nachhaltig zu erwirtschaften. Rürup erinnert daran, dass in der vergangenen Dekade Angebote zu einem erheblichen Teil von der florierenden exportstarken Industrie und ihren oft gut bezahlten Beschäftigten finanziert wurden.Der Staat und die Unternehmen müssen sich Gedanken machen, wie sie künftig Angestellte befähigen, mithilfe von KI ihre Potenziale besser nutzen können. Dabei ist es wichtig, zu differenzieren, welche Aufgaben von Computern übernommen werden können. KI wird einfache Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel Blechschaden bei der Kfz-Versicherung oder weniger komplexe Steuerfälle in der Finanzverwaltung. Dort, wo es komplizierter wird, sind menschliche Fähigkeiten weiterhin gefragt. US-Top-Ökonom Mohamed El-Erian zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland diese Herausforderungen meistern kann. Das Land müsse aber weg von der Schwerindustrie hin zu neuen Technologien.
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